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 Die Raubburg
Zwischen Schliestedt und Eitzum hat auf der Firste eines Hügels eine Burg gestanden, darinnen haben Raubritter gewohnt. Vormals waren noch Quadermauern dort zu sehen und Keller. Wo jetzt
die Gemeindekuhle ist, sollen Zimmer gewesen sein. Diese alte Feste stand mit der Asseburg und der Heeseburg in Verbindung. Aber es entstand ein grosser Streit, da sind viele Männer hingeopfert und
auf dem Felde begraben; darum gibt es auch bei Schliestedt noch einen grossen und eine kleinen Totenkamp. Bei der Anlegung einer Sandkuhle kam auch ein Schädel zu Tage, da hörten die Leute gleich auf zu graben.
.......Als nun die Burg zerstört war, haben die Ritter von der Streithorst sie hier gern wieder aufbauen wollen. Weil sie viel Geld hatten, erboten sie sich, die Kirche in Schliestedt zu gründen, wenn sie da
wohnen dürften. Dies wurde ihnen auch gewährt, und dadurch erwarben sie sich die Gerechtsame, in Schliestedt zu hausen wurden hier ansässig (Theodor Voges, Sagen).
Im Schliestedter Lah liegt das sogenannte Burgtal. Raubritter, die hier gehaust haben, haben einen
unterirdischen Gang von ihrer Burg nach Watzum gegraben und die ganze Gegend unsicher gemacht... (Altvater Kückelhahn, Eitzum).
Zwischen Schliestedt und Eitzum liegt nördlich von der Straße im Burgtale ein tiefes Loch, das Hölle
heißt und früher für unergründlich gehalten wurde. Hier haben ehemals Zwerge gewohnt, die haben in diesem Loche gekocht, gebraten und gegessen. Auch gehen von hier aus viele Gänge unter der Erde hin, einer auch nach der Asse. (Theodor Voges, Sagen).
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Der Elmwald mit seinem weiten Kranz von Städten und Dörfern, ist reich an alten Sagen und Erzählungen. Im Volke gewachsen, haben sie sich von Generation
zu Generation forterzählt und erhalten. "Spukende Schweine im Sacke", "Der dreibeinige Hase in Emmerstedt" oder "Der Poltergeist auf der Marktstraße"
versetzen den Leser in eine geheimnisvolle Welt, in der kopflose Ritter und Moosmännchen keine Seltenheit sind. Der Heimatforscher Heinz-Bruno Krieger ist
in den 60er- und 70er-Jahren mit dem Fahrrad rund um den Elm gefahren und hat sich dort die Geschichten von alten Menschen erzählen lassen. Die meisten
Geschichten sind nur einige Zeilen lang. Quellenangaben wie "Von vielen alten Leuten in Königslutter" oder "Von Altvater Schaper, Lelm, der aus dem Dorfe
Lauingen gebürtig war und mir 1950 – 80-jährig – diese Sage und viele andere erzählt hat" unterstreichen den Überlieferungscharakter. 1967 erschien das
Buch "Elmsagen" erstmals mit 553 Sagen. Zwei Jahre lang war das Buch vergriffen, im November 2005 hat es die Buchhandlung Kolbe in Königslutter neu aufgelegt. Sagen
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