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A-E

Rundkurs

Abbenrode

Bockwindmühle Abbenrode

Backhaus Abbenrode

Erich Röhl: Gendenktafel Mühlenmuseum Gifhorn

 

Wappen AbbenrodeABBENRODE , eine Ortschaft der Einheitsgemeinde Cremlingen. Wo der Elm sanft nach Nordwesten ausläuft, schmiegt sich das Dorf in den Hang - ein Fleckchen über das anlässlich des Bundeswettbewerbs "Unser Dorf soll schöner werden" mit schöner Regelmäßigkeit gesprochen wird. Im August 2002 wird Abbenrode zum sechsten Male Sieger im Kreiswettbewerb. 2003 räumt dere Ort im Bezirkswettbewerb ab und 2004 siegte es im Landeswettbewerb. Im August 2004 erscheint erneut die “Bundeskommission zur Dorfinspektion und man hofft auf eine Fortsetzung der unvergleichlichen Erfolgsserie, die im Jahre 1982 begann. Als besonders beeindruckend werden die alten Dreiseithöfe rechts und links des Rodeweges und das private Museum des Hans Becker mit landwirtschaftlichen Geräten aus alter Zeit herausgestellt.

    Noch vor 30 Jahren wäre kaum jemand länger als unbedingt nötig in Abbenrode geblieben. Es war ein typisches Bauendorf: Schweine liefen über den Dorfplatz, niemand iinvestierte, Häuser und Ställe moderten vor sich hin. Der damalige Bürgermeister schaffte mit seinen guten Kontakten zu Politik und Wirtschaft den Wandel. 1968 wurde eine “Arbeitsgruppe Dorfsanierung” gegründet. Man stellte Kontakte zu Architektur-Professoren der TU Braunschweig  her, die zusammen mit ihren Studenten Abbenrode im Rahmen eines Seminars besuchten. Später erschien ein Buch, “Anleitung zur Rettung und Sanierung Abbenrodes”. Es folgten Zuschüse von Bund, Land und Gemeinde und die Eigeninitiative wurde geweckt.  Der Abschlussbericht über die Sanierung des Dorfkerns erschien im Jahre 2000

Abbenrode blickt auf eine 900 jährige Geschichte zurück - die älteste Urkunde stammt von 1086. Der Name "Abbenrode" (1086: "Abbenrothe", 1436 "Abbenrode bi Destidde") deutet zweifellos darauf hin, dass es sich um eine planmäßige Rodung handelt. Es ist sogar wahrscheinlich dass es sich um eine kirchliche Gründung des seit 804 bestehende Bistums Halberstadt handelt. Namensgebend mag die Beteilgung eines Abtes, möglicherweise des Ilsenburger Klosters gewesen sein. Die Pfarrkirche Peter und Paul wurde vermutlich im 15. Jh. von denen von Veltheim erbaut.
         Weithin bekannt ist eine Windmühle, von der schon 1775 berichtet wird und die nach dem Brand von 1779 erst im Jahre 1878 wieder aufgebaut wird. Der letzte Inhaber war Erich Röhl, der dem Besucher mit Stolz die Anlage, insbesondere den Windkraft-betrieben Aufzug demonstrierte. Röhl war vermutlich  der letzte Müller des Braunschweiger Landes (+ 1980). Die Mühle wurde vor einigen Jahren 18 Kubikmetern Eiche saniert, daneben wurde ein Steinbackofen angelegt.
          Das Wappen Abbenodes ist geteilt: es zeigt oben in blau einen halben, steigenden, goldenen Löwen, der in der Formgebung dem Löwen des Cremlinger Gemeindewappens angeglichen ist. Unten stehen aus naheliegendem Grund vier Windmühlenflügel auf Gold. Mit der Farbstellung blau/gold wird auf die Zugehörigkeit zum ehemaligen Land Braunschweig verwiesen.
 

ACHIM gehört, zusammen mit seinen Ortsteilen Kalme und Seinstedt, seit 1974 zur Samtgemeinde Oderwald. Bereits 966 taucht der Ort als “Echeim” auf, später, im 13. Jahrghundert als “Achem”, “Achaheim” (Heim am Wasser) oder “Osterachem”. Alte Prozessakten berichten vom Streit um den tausendjährigen Acker, einem Teil der Kaiserpflaz Werla, der im 14. Jahrhundert in den Besitz der Kirche überging. Kontrahenten waren die Gebrüder von Steinberg, Lehnherren und Nachfolger des ausgestorbenen Geschlechtes derer von Burgdorf und die in Hornburg sitzenden Halberstädter von Randow. Die Steinbers sind auch Gründer der heutigen Kirche; Die Familiengruft befindet sich unter dem Altar. Früher gab es auch ein “Klein-Achim” oder “Tempel-Achim”, an dessen Existenz noch heute der Tempelhof erinnert. Im Jahr 1213 war das zum Kloster Dorstadt gehörende “Riemirode” an die Ritter des Templerordens verkauft worden. 1181 begann am Achimer Berg im “Kaisertal” in Richtung Seinstedt der Zug Friedrich Barbarossas gegen Heinrich den Löwen.

ADERSHEIM Bei der Gegend zwischen Leinde und Fümmelse handelt es sich um ein uraltes Siedlungsgebiet. Dies belegen Funde glasierter Tonperlen aud dem 4.-5. Jahrhundert und eine Spinnwirtel nahe der Wüstung “Klein Adersheim”. Nahe dem Plüneckenborn entdeckte man Urnengräber. Um 1300 entstand zu Wohn- und Wehrzwecken auf einem von Wasser umgebenen Hügel die Turmhügelburg. Im Dreißigjährigen Krieg trieben hier die Truppen des Generals Johann Tserclaes von Tilly ihr Unwesen, wobei die Angriffe den lutherischen Bürgern galten. 1868 wurde auf den Hügel vor Adersheim eine Bockwindmühle errichtet, die später zum Wahrzeichen wurde (abgerissen: 1961). 1942 und 1944 wird die St. Jacobi-Kirche beschädigt. Weitere Bomben, die eigentlich den Hermann-Göring-Werken in Salzgitter gegolten hatten, verursachten weitere Beschädigungen. 1974 wurde der Ort in Wolfenbüttel eingemeindet.
         Das Ortswappen von 1999 greift einige dieser Begebenheiten auf. Auf den Ortsnamen (“Heim des Adheri”) weist der Dachsparren hin. Scillablüten stehen für den blauen Teppich, der im Frühjahr die Wallanlagen der ehemaligen Burg bedeckt.

 

Wappen AhlumAHLUM hat selten im Mittelpunkt des Interesses gestanden, hat sich eher mit seiner Rolle als Vorort der Residenzstadt Wolfenbüttel zufrieden geben müssen. Dabei kann man davon ausgehen, dass es wesentlich älter ist. Spuren aus der Stein- und Bronzezeit zeigen, dass der fruchtbare Lehmboden mit seinen Quellen und Teichen frühzeitig Siedler angelockt hat.
           Nach 780, als Karl der Große bei Ohrum die hier ansässigen Bewohner taufen ließ, wurde das Land östlich der  Oker dem Bistum Halberstadt zuerkannt und bereits 826 wird ein Ort „Aluchi“ genannt. Wenig später heißt es „Alunge“, 888 „Odonhem“ und 1178 „Adenheim“. 1262 findet man „Adenem“, 1340 Adenum, 1378 Odenem und später auch „Adelem“ und „Alen“. Die verschiedenen Schreibarten des Dorfnamens sind auf die unterschiedlichen Mundarten der Verfasser der jeweiligen Urkunden zurückzuführen. Erst die Sprachvereinheitlichung nach der Reformation bringt mit sich, dass nunmehr die Schreibweisen „Ahlen“ oder „Ahlum“ gebräuchlich werden. Eine adelige Familie „von Adenem“ ist ab 1157 nachweisbar. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli 1627 zusammen mit Apelnstedt, Wendessen, Linden, Klein Stöckheim und Atzum von der Königlich Dänischen Garnison verwüstet. Ahlum besaß um 1800 eine Kirche aus den Jahren 1243-1246. Die Klosterhof AhlumGemahlin des Herzogs Anton Ulrich erwarb hier den Klosterhof aus dem Besitz des Burgstifts Dankwarderode, der die Versorgung ihres neuerrichtetes Jungfrauenklosters “Zur Ehre Gottes” in Salzdahlum übernahm. Ahlum verfügte damit über eines der ältesten Klostergüter
         Anders als die meisten Orte der Region stand Ahlum unter dem Einfluss geistlicher Institutionen - aufgrund der vergleichsweise niedrigen Steuerlast sicher ein Segen für die Bewohner. Zu diesen, durch den Krummstab repräsentierten Körperschaften gehörten neben dem Bistum Halberstadt, die Abtei Hamersleben als bedeutendster Grundherr, die Abteien Riddagshausen, Fischbeck und Bursfelde, das Braunschweiger Ägidienkloster, das Hospital Mariae Virginis, das Reichsstift Gandersheim, der Deutsche Orden, die Kirche Ampleben und - wie erwähnt, das “Kloster Zur Ehre Gottes” in Salzdahlum. Am 14. Januar 1944 fielen Bomben auf Ahlum, dann, zwei Wochen später erneut., am 11. April 1945 rollten die ersten Panzer der Amerikaner in das Dorf
           Oberhalb des wasserreichen Ortes liegt an der ´Glue Riede´ das Landschaftsschutzgebiet Filiensee, in dem wohl ein altes germanisches Quellheiligtum zu sehen ist. Dieses Landschaftsschutzgebiet wird sorgsam erweitert.
Nach Manfred Frohse

 

ALEXISBAD


 

Ampleben - Bahnhof (BSE)

 

AMPLEBEN Zu der Zeit, da Till Eulenspiegel hier in der Kirche getauft wurde, hieß das Dorf Amplewe. Das war zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Urkundlich wurde das Pfarrdorf am Fuße des Elms erstmals 1199 erwähnt. Im Ampleben saß das adlige Gericht für dieses Gebiet. Es war ein Lehen der Familie von Bötticher, die die Untergerichte über das Dorf und die Feldmark ausübte. Das Residenzamt hatte die Obergerichte. Die Burg Ampleben war in älterer Zeit Eigentum der gleichnamigen Familie. Sie wurde von Herzog Magnus 1355 gekauft und 1360 an die Familie von Ütze verpfändet. Das seit 1195 bezeugte Geschlecht derer von Ampleben starb 1427 aus

Die Straßenräubereien der neuen Besitzer veranlassten die Städte Braunschweig und Magdeburg einzuschreiten. Ampleben wurde zerstört, und Braunschweig erwarb durch einen Vergleich mit Herzog Bernhard 1426 das Eigentum. 1627, im Dreißigjährigen Krieg, zerstörten die Heere Tillys, des Oberkommandierenden der katholischen Liga, das Dorf. Die Bewohner flüchteten mit ihrem Vieh hinter die Wälle der Reitlingsburgen oder ins Halberstädtische. Braunschweig behielt die Burg in Besitz und erst im Jahre 1671, als sich die Stadt Braunschweig den Wolfenbütteler Herzögen unterwarf, wurde sie den Herzögen zurückgegeben. Diese gaben sie 1714 als Lehen an die Familie Bötticher. Dort, wo einst die Burg gestanden hat, steht heute das zu Beginn des vorigen Jahrhunderts erbaute, früher mit einem Graben gesicherte Herrenhaus. Es ist heute noch von herrlichen alten Bäumen umgeben, von denen einige aus der Zeit stammen, als hier ein herzogliches Jagdhaus stand. Um 1800 gehörten zum Gutshof 365 Morgen Acker und 14 Morgen Wiesen, sowie sieben Morgen Gartenland. Außerdem besaß das Gut noch einen im Elmwald gelegenen Steinbruch, die “Ampleberkuhle”, aus der Kalkquader als Mauersteine gebrochen wurden. Das Forsthaus “Zur Ampleberkuhle” war nach Ampleben eingepfarrt.

Hier lebte vor Jahren, so sagen die alten Leute, ein Förster, der immer mit einem Schimmel in den Wald ritt. Frau und Kinder interessierten ihn nicht. Als man ihn fragte, ob er nicht eher Ruhe habe, bis er im Grabe läge, antwortete er: “Da will ik geren bett in alle Ewigkeit rin”. Noch heute soll der Schimmelreiter durch den Wald jagen. Weiter berichtet die Sage, dass ein unterirdischer Gang vom Schloss zur Kirche geführt haben soll. Wenn sich ein Ampleber Ritter mit den Rittern der Huysburg bei Halberstadt verständigen wollte, so nahm er diesen Gang zur Kirche und gab oben in der Ostmauer Lichtzeichen nach Südosten.

Die beiden eindrucksvollen romanischen Dorfkirchen von Ampleben und Kneitlingen laden zu einem Besuch ein. Nur drei Kilometer liegen sie auseinander und beide haben noch eine Gemeinsamkeit: Till Eulenspiegel wurde in Kneitlingen geboren und in Ampleben getauft. In Kneitlingen steht das Denkmal des Schalks vor dem Eingang des alten Friedhofs. Die Amplebener Kirche wurde um 1200 erbaut. Ihr einschiffiger Gemeinderaum mit Kuppel- und Kreuzgrat-Gewölbe, Blatt- und Rankenkapitelle haben eine einmalige Qualität. Das Außen- und Innenportal hat Gewölbesäulen mit korinthischen Kapitellen. Sie entsprechen denen am Südportal in St. Martini in Braunschweig.

Die Kirche weist eine wechselvolle Geschichte auf. Sie stand unter dem Patronat der Famile von Uetzen, bevor dieses 1425 an Herzog Heinrich Julius überging, der es als herzogliches Lehen an den jeweiligen Schlossinhaber weitergab.  Ab 1782 war dies die Famile von Botticher. Diese richtete im Turm ein Erbbegräbnis ein, welches seit 150 Jahren geschlossen ist. Die Kirche wurde 1897 und 1969-70 restauriert. An der Ostwand befindet sich im Inneren ein Volantgemälde as dem 13. Jahrhundert. die Glocke im Turm wurde 1651 gegossen. Der Turm mit seiner eindrucksvollen Westfassade ist älter als die Kirche. Er ragt hoch über das Dorf. Dank seiner beherrschenden Lage ist er in alten Zeiten als Signalturm benutzt worden, und zwar immer dann, wenn Kaufmannszüge, die sich zu plündern lohnten, von Magdeburg nach Braunschweig oder umgekehrt über die alte Handelsstraße zogen. Das konnte nicht lange gutgehen. Magdeburg und Braunschweig verbündeten sich, belagerten und zerstörten die Burg der Uetze in Ampleben im Jahre 1425. Aber hier beginnt die Geschichte von vorn...         JMewes            ANSICHT

Wappen ApelnstedtApenstedt Kirche
APELNSTEDT In einer Urkunde vom 24. Juli 1042, ausgestellt in der Pfalz Tilleda am südlichen Harzrand, ist folgendes zu ersehen: König Heinrich III. überträgt seinem Gefolgsmann Sehart, 13 Hufen in Abolderstetin (Apelnstedt) sowie Mühle und Mahlrecht in Sicudi (Sickte). Dieses ist die erste Erwähnung des Ortes. Die Urkunde ist im Staatsarchiv Magdeburg aufbewahrt. Die Namen wechseln, 1042 Apolderstede 1200 Apelderstide 1230 Apelderstede 1424 Appelerstede und heute Apelnstedt, wobei der Wortstamm nicht auf den Apfel, sondern auf den Feldarhon hinweist (Abolderstetin = Stätte des Feldarhorns). Herzog Otto äscherte 1381 das Dorf ein und 1493 raubten es die Braunschweiger aus. Apelnstedt hat auch im Dreißigjährigen Krieg schwer gelitten, es wurde erneut eingeäschert, die Kirche und Pfarre lagen verwüstet da. Erst 1638 wird am Ende einer Kirchenrechnung beiläufig berichtet, dass Pastor Großwald 57 Thaler zur Wiederherstellung des Pfarrhauses hergab. Im Wappen erinnet die durch das Ahornblatt verlaufende Teilung an den ersten Grundherren Apelnstedts, das Bistum Halberstadt. Die Stammwappenfarben Rot-Gold erinnern an die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Kerngebiet des Herzogtums Braunschweig
           Aus Kirchenbuch-Aufzeichnungen von 1591 wird deutlich, dass Apelnstedt von der Landwirtschaft geprägt war. Über die Abgaben, die an die Obrigkeit zu entrichten waren, ist manches überliefert: „Der Zehnten von dieser Feldmark gehöret: Den Herren von Vechelde zu Braunschweig 1/2, dem Konsistorialrat Götte in Hannover 1/4, dem Herren von Garssen zu Gitter 1/8, dem Oberamtmann Reinecke zu Staufenberg 1/8."  1841 sind an den Herzoglichen Marstall Braunschweig 95 Taler Ablöse zu entrichten, für ein Fuder Heu, was jährlich an Michaelis zu zahlen ist ...an Domänenamt Salzdahlum sid 317 Taler Ablöse  zu zahlen. Fettekuhgeld 3 Taler 16 gute Groschen, Maibede 20 gute Groschen, Bauernschuld 5 Taler, Richtegeld 2 Taler "18 gute Groschen, Landgerichtshühner und Eier 9 gute Groschen.”
           Es gab eine Schmiede im Ort, und der Schmiedegeselle Andreas Gutjahr schloss mit der Gemeinde am 3. November 1785 einen Kontrakt, aus dem zu ersehen ist, dass schon damals ein Backhaus angegliedert war. Bis 1867 bestand das Dorf aus 16 landwirtschaftlichen Betrieben, einem Hirtenhaus, einem Pfänderhaus, einem Schulhaus (Opferet), einem Pfarrhaus, einer Mühle, einem Krug und einem Backhaus mit Schmiede. Die Wassermühle von Apelnstedt, eine Erbmahlmühle mit zwei Gängen, zählte zu den ältesten Wasserkraftanlagen an der Wabe, die einst etwa neunzehn Mühlen unterschiedlicher wirtschaftlicher Verwendung antrieb. Erhalten sind das zu Wohnzwecken umgebaute Mühlenhaus und Teile der einstigen Stauanlage. Zuerst 1219 -1225 als Besitz des Klosters St. Cyriaki in Braunschweig erwähnt, genehmigte 1321 Herzog Otto der Milde den Rittern von der Asseburg die Mühle dem Kloster Riddagshausen zu verkaufen. Am 7. l. 1959 verzichtete man auf das wohlerworbene Wassernutzungsrecht (Staurecht) und beendete damit die rund 750 Jahre alte Geschichte der Mühle Apelnstedt.
           Apelnstedt kann auch auf eine lange Schulgeschichte zurückblicken, davon legt unter anderem eine Schulakte „Opferei und Schulbestellung 1632 -1813" aus dem Landeskirchenarchiv Zeugnis ab. In einem Beschluss von 1842 werden 1400 Taler für den Schulhausneubau eingeplant. Davon werden 1200 Taler als Anleihe von der verwitweten Pastorin Kasselitz und der Demoiselle Rudermann aus Wolfenbüttel aufgenommen. Bis 1971hatte Apelnstedt eine eigene Schule, aber die Kinder der Oberstufe 7. und 8. Schuljahr wurden nach Sickte umgeschult. Aus dem ehemaligen Agrardorf ist ein Wohndorf geworden, wobei das Neubaugebiet nur über einen weiten Umweg zu erreichen ist. 
           Wenn man sich dem Ort von Salzdahlum kommend nähert, prägt die Kirche das Bild. Der Turm und das langgezogene Kirchenschiff lassen erkennen, dass sich der Bau wesentlich von alten Dorfkirchen in den Nachbargemeinden unterscheidet. Tatsächlich entstand die Apelnstedter Kirche um 1860 und wurde 1894 durch den Braunschweiger Hofmaler Quensen großflächig ausgemalt. Von der mittelalterlichen Vorgängerkirche blieb kaum etwas erhalten. Nur ein Schlussstein aus dem Gewölbe mit einem siebenstrahligen Stern, umgeben von der Jahreszahl 1455, erinnert an die Vergangenheit. Leider gingen die Sternbilder des Tierkreises und ein musizierender Engel über der Orgel verloren, wohingegen die vier Evangelisten an der prächtig erhaltenen Altarwand gut erhalten sind. Im Jahr 2002 erfuhr die Kirche eine durchgreifende Renovierung in Anlehnung an die ursprüngliche Gestaltung.              
nach H. Kindler

Wappen Atzum
ATZUM Am Nordostrand von Wolfenbüttel gelegen, ist das Dorf mit seinen 260 Einwohnern kleinster Ortsteil der Kreisstadt. Am schönsten präsentiert es sich, wenn man per Fahrrad über den Drohnenberg kommt: der Blick schweift ungehindert bis zum Elm und zur Asse, der Ort mit dem bestimmenden Turm der Stephanikirche ist von freier Feldmark umgeben. In seinem Inneren ist die runde Form eines Haufendorfes noch gut erkennbar.
         Es ist davon auszugehen, dass in der Region um Atzum bereits am Anfang des 9. Jahrhunderts, zu Beginn der Christianisierung  durch die Franken, eine Siedlung bestanden hat. Da es keine Hinweise auf eine Gründung fränkischen Ursprungs gibt, war der Ort möglicherweise schon vor dem Beginn der Sachsenkriege Karls des Großen (772 bis 785) besiedelt. 1051 wird Atzum als “Etlovesheim” erstmals urkundlich erwähnt. Damals übereignete Kaiser Heinrich III. auf dem Reichstag zu Regensburg dem Bistum Hildesheim die Grafschaft der Brunonen, zu der auch die Urpfarreien Schöningen,  Watenstedt, Schöppenstedt, Lucklum und Atzum gehörten. 1146 heißt der Ort “Atlevesheim”. Er bezeichnete die Heimstatte eines Etiev oder Atlev. Weitere Schreibweisen des Ortsnamens sind Athlevessem (1226 und 1331), Aitzem (1539) und Atzem (urn 1542 bis 1544 und 1630). Eine Wüstung “Westerem” liegt südwestlich von Atzum und auf der Azumer Feldmark wo der Flurname ,,Im Western" noch heute ihre Lage angibt. Um 1566 war die Wiistung wahrscheinlich schon nicht mehr bewohnt. Der einzige naturliche Teich Atzums lag auf diesem Gebiet.
         Die Krone des zur 950 Jahrfeier geschaffenen Wappens erinnert an die 1112 urkundlich bezeugte Ortsherrin, die brunonische Markgräfin Gertrud, die als Förderin ihr unterstellter Dörfer und Städte wirkte. Die Flammen über dem Dach erinnern an den Brand im Dreißigjährigen Krieg, 1627), so steht das flammende Dach für den Lebensmut der Einwohner, die Atzum in 12 Generationen wieder zur Blüte brachten. Der Sparren selbst versinnbildlicht unter anderem die Funktion der sehr alten Ortskirche, die schon 1051 eine Sendkirche war und Atzum eine frühe Mittelpunktsfunktion zuwies. Als Archidiakonatssitz bildete sie das Dach auch über 18 umliegende Orte. Zeitweise gehörten dazu sogar Teile von Wolfenbüttel und der östlich der Oker gelegene Teil von Braunschweig. 
Nach: Heimatbuch 2002, Landkreis Wolfenbüttel    

 BALLENSTEDT

 

 

 

 

WappenentwurfBANSLEBEN  Der Name "Banisleve" bedeutet "Das Erbe Bannos" (leiba = Erbe). In einer Urkunde vom 18. Oktober 1121 wird der kleine Ort Banisleve bei Schöppenstedt erstmalig erwähnt. Darin bestätigt der Bischof von Halberstadt dem “Stiftskloster St. Laurentius zu Schöningen Rechte und Grundeigentum in Ort und Gemarkung”. Wie die Dorfchronisten herausfanden, gehörte eine mittelalterliche Burg zum Besitz derer von Weferlingen. Sie habe südlich von Bansleben gestanden und sei 1380 während eines kriegsähnlichen Kampfes von Braunschweiger  Bürgern niedergebrannt worden.  In handschriftlichen Aufzeichnungen von 1808 heißt es dazu:

 

Bansleben ScheuneBansleben Kirche

Hans von Weverling verlohr nicht nur alles Eigenthum, sondern must auch mit seiner ganzen Familie auf der Burg Bansleben, woselbst er hausete, eines schrecklichen Todes sterben. Man siehet jetzt noch die Stelle, wo die Burg stand, und nennt sie die Burgstelle. Sie war mit einem Walle und einem dreifachen Graben, woran auch noch Spuren übrig sind, umgeben. Die Länderey in dieser Gegend wird mit dem Beynahmen im Walle bezeichnet.

 

 

Wann die kleine romanische Kirche erbaut wurde, ist unbekannt. Bekannt ist allerdings, wann die Braunschweiger Truppen Bansleben erneut plünderten und brandschatzten: im Jahre 1602. Der Kirchturm wurde erst nach dem Dreißigjährigen Krieg, 1665, errichtet, ansonsten ist aus dieser Epoche wenig überliefert. Im Gegensatz zum benachbarten Weferlingen überstand das kleine Dorf die Weltkriege unbeschadet
         Die Erbauer der Burg führten mehrere Rosen im Wappen; eine davon kehrt im neuen Bansleber Wappen wieder, über dessen Annahme im Sommer 2003 via Internet abgestimmt wurde. Das blaue Wassermühlrad in der unteren Schildhälfte vertritt die Kuckucksmühle, die ehemals an der Altenau in Betrieb war. Die Burgzinnen und die Wappenfarben sprechen für sich selbst (Heraldik).  Seinen heutigen Namen Bansleben hat das Dorf erst 1550 erhalten. Die Einwohnerzahl stieg von 42 im Jahr 1663 auf 496 im Jahr 1950. Heute zählt das Dorf in der Gemeinde Kneitlingen noch 204 Einwohner. 
Bansleben: Ein Dorf stellt sich vor!

BARBY

 

BARNSTORF Bernherdestorpe schrieb man 966 in einer Urkunde, das bedeutet Bernhards Dorf. In ihr wurde eine Schenkung eines Gutes an den Grafen Mamaco von Otto I. bestätigt. Zuvor war der Ort im Besitz der Moritzkirche zu Magdeburg. 1226 hieß der Ort Bernes-torpe. Barnstorf liegt an der kleinen Soltau, die ihren Namen von den Salzquellen erhielt. Diese  Quellen wurde 1438 von Herzog Heinrich d. Ä. an Gerecke Pawel zu Braunschweig verkauft, 1743 stillgelegt,  später zurückerworben. Da die Sole 1743 nahezu versiegte, schloss sie bald den Betrieb.
          In Barnstorf standen um 1800 das Fürstliche Vorwerk und die Kirche. Die Pfarre gehörte zu dieser Zeit zu Watenstedt, sie wurde vom Kloster Königslutter vergeben; der Schuldienst oblag dem jeweiligen Prediger. Das Kammervorwerk besaß um 1800 neben 458 Morgen Acker und 77 Morgen Wiesen auch erhebliche Teichflächen. Dieser Teich war früher 156 Morgen groß. Geblieben ist die „Barnstorfer Salzwiese", heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
          Zwischen Barnstorf und Warle befindet sich eine kleine, sumpfige Fläche. Der Volksmund nennt sie „die Grundlose". Vor der Jahrhundertwende hatte man hier einen Brunnen für die Zuckerfabrik Watenstedt angelegt. Viele Sagen ranken sich um dieses Gebiet.
         Seit 1991 hat Barnstorf ein Wappen: es zeigt die Strandaster, welche auf der Salzwiese zuhause ist. Seine Zweiteilung erinnert an die Vergangenheit, in der es auf der Barnstorfer Flur zwei Dörfer gab, neben Barnstorf die Wüstung Bisdorf, die vom 13. Jahrhundert bis 1313 urkundlich erwähnt wird. Wie in anderen Fällen auch, erinnern die Braunschweiger Landesfarben an die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Lande Braunschweig. Dies unterstreicht ein noch vorhandener Gedenkstein des Herzogpaares Heinrich Julius und Elisabeth aus dem Jahre 161
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Beienrode: SchlosstorBeienrode:Schloss und Kapelle

BEIENRODE wird erstmals in einer Urkunde von Otto II. erwähnt. Danach überträgt er dem Grafen Mamecho dieses Landgut erbrechtilich. an der Schunter liegt eine Schlossanlage aus dem 18.Jh., die heute als Altenheim genutzt wird. Gegenüber gibt es eine Kapelle aus dem 15. Jh.

 

 

BEIERSTEDT , eine von sechs Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Heeseberg im Landkreis Helmstedt. Urkundlich wird das Dorf erstmals 1146 als "Bergerstede" erwähnt. Der Ort liegt reizvoll an der Soltau und an der Südseite des Heesebergs.


BERKLINGEN Die ersten Siedlungsspuren auf Berklinger Grund sind etwa 8000 Jahre alt, doch zu dieser Zeit siedelten die Menschen noch nicht fest, alle paar Generationen zogen sie weiter. Durchgehend besiedelt ist die Gemarkung seit etwa 300 vor Christus. Der Fund der „Berklinger Perle" bezeugt, dass die Leute „vom kleinen Berg", das bedeutet der Name Berklingen, schon Handel mit der römischen Welt betrieben. Urkundlich erwähnt wurde Berklingen erst vor 1000 Jahren, deshalb wird das Jahr 1000 als Gründungsjahr angenommen und somit im Jahr 2000 der runde Geburtstag vom damaligen „Berklingi" gefeiert.
          Der Kirche gehörte ein Teil des Landes, das von ihr verlehnt wurde. Dies war der Grund für die urkundliche Erwähnung. Die Dorfanlage selbst erstreckt sich unregelmäßig von Nord nach Süd, die Kirche (schon 1226 erwähnt) liegt am Westrand, die alten Höfe im Süden. Weiter südlich befindet sich der Thie. 1584 hieß eine “Wanne” nach Uehrde  “Heerweg”.
           Dank seiner geographischen Lage wurden von jeher Windmühlen betrieben. Bereits um 1500 soll eine solche in Berklingen gestanden haben; die letzte Mühle wurde 1809 als Bockwindmühle errichtet und zwar auf dem Thie an der Goslarschen Straße in Richtung Semmenstedt. Nach der französischen Besetzung wurde 1816 eine Verordnung erlassen, wonach im ´Umkreis einer Stunde nur so viele Mühlen in Betrieb sein durften, wie es dem Bedarf entsprach´; die Bansleber Kuckucksmühle war nur eine Dreiviertelstunde entfernt! So reichten mehrere Müller 1826 eine Sammelklage gegen Berklingen ein, die jedoch 1830 abgewiesen wurde. Das Gericht bestätigte den Erhalt und Betrieb der über 200 Jahre alten Anlage. Ihre Geschichte endet mit dem Tod des letzten Müllers, Hermann Schliephake, 1940. Ein in Hachum lebender Müller wollte 1946 die vom Verfall bedrohte Mühle pachten und instand setzen. Dies wurde nicht genehmigt, jedoch wurde eine Umsetzung nach Hachum angegangen. Diese Pläne wuden durch die Währungsreform von 1948 durchkreuzt und die Spuren der Mühle verlieren sich. Nur der Name “Mühlenberg”, nahe der jetzigen Trinkwasserstation, und das zur Mühle gehörende Haus erinnern noch heute daran.
          Das fruchtbare Land wurde immer wieder zum politischen Spielball, häufig wechselten die Ländereien die Besitzer. Somit erhielten die Berklinger ständig neue Grundherren, von denen sie abhängig waren. Frondienste und Tentabgaben ließen keinen Preiraum für „gemeindliches Leben". 1701 bekam Berklingen eine Schmiede, erste Kaufleute ließen sich 1867 nieder. Das Gemeindebackhaus wurde zur Bäckerei und eine Drehmaschine war der erste Schritt in die Moderne. Die Arbeiterklasse zog ende des 19. Jahrhunderts ein und verdiente in Schöppenstedter Betrieben und im Klein Vahlberger Schacht ihr Brot. Das Pfarrwitwenhaus, ein frühes Zeichen sozialen Engagements, wird 1841 zur Gastwirtschaft, heute ist dies die Gastwirtschaft “ zur Post”. 
Mit Auszügen aus Wolfenbüttler Schaufenster (bs). Nachdruck in der Wolfenbüttler Zeitung vom 14.03.2005 und im Wolfenbüttler Schaufenster vom 14.05.2006 (EK).
 

BERNBURG

BLANKENBURG

 

BÖRSSUM Die Umgebung war vermutlich schon Jahrhunderte vor der Zeitenwende besiedelt, jedoch wird der Ort erst in einer Urkunde des "Stifts Cönigslutter"  1135 als “Borsne” erwähnt. Das Wappenbild des Rittergeschlechts von Börßum, das von 1174 bis 1383 nachgewiesen wird, war ein mit drei Lilien besteckter Ring. Diese Lilien mögen eine Siedlung im wasserreichen Okertal symbolisieren, in dem sie gut gediehen. Mit der Zweiteilung wird gezeigt, dass es früher in der Nachbarschaft, an der heutigen Verbindung nach Kalme, noch den Ort Klein Börßum gab, und zwar von 1338 bis 1584. Die ältesten Häuser Börßums gruppieren sich um die massiv gebaute evangelische Kirche, die in ihrer jetzigen Form auf das Jahr 1722 zurückgeht. An der Hauptstraße 2 steht de Alte Schmiede aus dem Jahre 1672, auf 1720 geht der Alte Dorfkrug (das "Bötelsche Arbeiterhaus") hinter der Kirche zurück. Die Dorfstraßen waren damals unbefestigte lehmige Feldwege; mit dem Ausbau wurde erst 1840 begonnen. Die Äcker, die zunächst nach dem Dreifeldesystem gemeinschaftlich bewirtschafte wurden, wurden 1835 zentralisiet. Auch die gemeinschaftliche Schäferei wurde aufgegeben. Bis zur Ablösung unterstanden die Äcker der Groß Börßumer Feldmark dem Zehntrecht des Domänenamtes Achim, die im Klein Börßumer Felde dem der Familie von Cramm
         Die Ortsentwicklung ist seit dem 19. Jahrhundert eng mit der Eisenbahn verbunden. Der erste Schienenstrang war die historische Route von Braunschweig nach Bad Harzburg, die 1837 durch einen Vertrag zwischen der Herzoglich-Braunschweigischen und der Königlich-Hannoverschen Regierung  entstand. 1840 wurde der Abschnitt Wolfenbüttel-Schladen mit einer Überhholmöglichkeit in Dorstadt in Betrieb genommen. Börßum entwickelte sich vom Bauerndorf  zu einem der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkten, so zum Beispiel für die Südbahn Börßum-Ringelheim-Kreiensen oder die Privatbahn Börßum-Hornburg, die an die Strecke nach Wasserleben angeschlossen wurde. Als besonderes Ereignis wurde 1864 der Besuch der Zarenfamilie genannt. Seit der Gebietsreform 1974 ist Börßum Verwaltungssitz der Samtgemeinde Oderwald; dazu gehört auch der Ortsteil Bornum. Damit besteht Börßum wieder aus zwei Orten. Zuvor war der Ort Teli der Samtgemeide Börßum, ein Zusammenschluss mit den Nachbarorten Achim, Bornum, Isingerode, Kalme und Seinstedt im Jahre 1964.

BORNUM (Teil der Samtgemeinde Börßum, deren Wappen als das offizielle gilt) Der Name “Burnem” (Quellheim) findet sich erstmals 1189 in der Urkunde zur Gründung des Klosters Dorstadt. 1194 schrieb man “Bornem” mit Zusätzen wie “ni, prope Kissenbrugge” oder “by der Ocker”, ab 1332 “Bornum”. Den Bornumer Brunnen, um den herum der Ort entstanden ist, gibt es noch heute und zwar in Form der alten Pumpe in der Ortsmitte. Im Mittelalter lag der Ort an der Heerstraße die von Hornburg über Achim und Kissenbrück nach Braunschweig führte. Überhaupt ist die Geschichte Bornums eng mit Braunschweig verbunden. Herzog Magnus gab Braunschweiger Bürgern im Jahre 1355 Gericht und Vogtei als Pfandlehen. So entstanden Gutsherrschaft und Unter-gerichtsbarkeit über das Dorf. 1420 hatten die von der Asseburg den Rittersitz des Dorfes inne, der - samt Gerichtsbarkeit - als Lehen an die Familien Lucke und von Walbeck ging. Die Wappenfarben rot/weiß erinnern an diese Zeit.
         Die Kirche Bornums überragt den Ort. Sie wird schon 1233 erwähnt und 1774 gründlich erneuert. 1944 ging sie im Bombenhagel unter und wurde erst 1961 wieder ihrem Zweck übergeben. Eine Besonderheit ist die Ziegelei, die auf das Jahr 1848 zurückgeht - auf ihrem Gelände wurde 1966 die Kreis-Mülldepinieangelegt. Zunächst war eine Einlagerung nur für fünf Jahre geplant. Mit der Umwidmung des Geländes brach ein jahrelanger Streit mit Wolfenbüttel über die Ablagerung von Wohlstandsmüll und Klärschlamm aus. 1972 endeten die gerichtlichen Auseinandersetzungen mit der Gebietsreform, als der Landkreis angrenzendes Land für eine zentrale Deponie erwarb; diese nahm 1985 ihren Betrieb auf. Der am Ortsrand gelegene Hohberg (auch: “Klotzenberg”) ist ein geschütztes Naturdenkmal - vermutlich ein vorgeschichtlicher Grabhügel. Er gewährt einen herrlichen Blick in die Umgebung.
ANSICHT

 

Bornum am Elm

 

 

 

 

 

BORNUM (West-Elm) war bis 1974 eine selbständige Gemeinde und gehört seitdem zu Königslutter. Der Ort.wird 1135 im Zusammenhang mit dem Bau der Stiftskirche St. Peter und Paul, dem "Kaiserdom", in Königslutter erstmals erwähnt. Sein Name leitet sich vom niederdeutschen Begriff Born = Brunnen/Quelle her. Die Endung –um bedeutet "-heim". Der Name "Brunnenheim" weist auf die Vielzahl von Quellen im Dorf hin, die sich aus dem Elm speisen. Besonders bemerkenswertist die Quelle unterhalb der Kirche, denn ihre Temperatur sinkt auch im ärgsten Winter nie unter 4°. Quellen erscheinen auch im Wappen als grün-silber geteilter Wellenfluss unter einer Linde.
         Ursprünglich im Besitz des Stifts Lutter, wurde das Gut Bornum in den folgenden Jahrhunderten von den Braunschweiger Herzögen an verschiedene Lehnsherren gegeben. Von 1465 bis 1706 ist dies mit kurzen Unterbrechungen die Familie von Wendessen. 1764 übernimmt es Philipp von Westphalen, der Freund und Sekretär des Herzogs Ferdinand von Braunschweig. Sein hier geborener Sohn Ludwig von Westphalen wurde der Mentor und Schwiegervater von Karl Marx. Danach hat das Gut viele wechselnde Pächter, ehe es 1845 von mehr als 50 ansässigen Bauern übernommen wird. Sehenswert sind die Christophorus Kirche deren Ursprung auf das Mittelalter zurückgeht. Die Turmbasis ist erhalten, während die Spitze auf 1896 zurückgeht. Ein zweites Schiff wird 1799 errichtet. Der Wehrturm des Bornumer Gutes, die "Kemenate" wird erstmals 1403 erwähnt.
         Ein Anziehungspunk bersonderer Art ist seit Jahrzehnten die Waldgaststätte “Diana Ruh” am Elmrand, die von der Ortsmitte ausgeschildert ist. Ein ständiger Pendelverkehr sorgt für den Nachschub an frischem Wasser und ein Generator erzeugt, deutlich hörbar, die notwendige Energie
"Diana-Ruh" Elmrand Königslutter-Bornum, Tel.: 05353/7102 Öffnungszeiten: von Mai - Oktober Sa. ab 15.00 Uhr, So. ab 11.00 Uhr             KARTE
www.Bornum.info

BRAUNSCHWEIG in aller Kürze (!): Die ältesten Zeugen einer Besiedlung sind wohl Scherben aus der römischen Kaiserzeit, die 1972 auf dem südlichen Schlossgelände zutage traten. Archäologische Funde um die Burg Dankwarderode zeigen, dass dort schon zwischen 850 und 900 ein befestigter Herrensitzt stand. Vielleicht ist dies die erste Bleibe der Brüder Bruno und Dankwart die Braunschweig 861 gegründet haben sollen. Dort wo der Dom heute steht, erstreckte sich damals eine leichte Anhöhe, die östlich von der Oker umspült und von einem nahezu undurchdringlichen Sumpfgelände gesichert wurde. Ältere Funde am Dom deuten auf eine alte Kirche, die Peterskirche, hin. Das Gebiet zwischen den Oker-Umflutgräben, die heutige "Innenstadt", war das Kerngebiet des Ortes, der sich seit der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts entwickelt hat. Der mittelalterliche Helweg kreuzte hier die Oker, zunächst als Furt und später über Brücken. Er wurde durch eine künstliche Wasserburg gesichert. Das sächsische Grafengeschlecht der Brunonen baut die Wasserburg Dankwarderode zu ihrem Herrensitz aus. Die ältesten Gebäudeteile finden sich noch heute im Kreuzgang des 1115 gegründeten Klosters St. Aegidien.

Die Stadtentwicklung vor Heinrich dem Löwen
•      Unter den ältesten archäologisch nachgewiesenen Siedlungsspuren waren jene im Kohlmarktbereich. Diese belegen eine kontinuierliche Siedlungsabfolge seit dem 9. Jahrhundert (frühe Ansiedlung: Dorf Dankwarderode; anschließend: Kirche St. Ulrici mit Friedhof).
•    Unter dem Schutz der Brunonenburg (10. Jahrhundert. spätestens um 1000) expandierte das Dorf Dankwarderode in westlicher Richtung, während die ländliche Siedlung um St. Martini (9./10. Jh.) an Bedeutung verlor (Altewiek).
•      Nach der Mitte des 11. Jahrhunderts (1065) erfuhr Braunschweig als Marktort einen Aufschwung (Münzprägung), der die wirtschaftliche Weiterentwicklung mit städtischer Ausprägung einleitete. Dafür und für die Ansiedlung von Handel und Gewerbe, kann die herrschaftliche Präsenz in der Stadt verantwortlich gemacht werden. Hingegen mag die politische Rolle Sachsens während dieser Zeit (1024 Aussterben des sächsischen Kaiserhauses und Investiturstreit 1075-1122) und die Verstrickung Ekberts 11, des mächtigsten sächsischer Gegners des Königs (1073 Sachsenaufstand  gegen Heinrich IV.; Zerstörung der Burg 1098 ) die Entwicklung gehemmt haben.
•      Zur Beginn des 12. Jahrhunderts setzte sich Braunschweig aus mehreren Siedlungsbereichen zusammen, die noch nicht zu einem einheitlichen Stadtgebilde zusammengewachsen waren. Dazu gehörten:

    A- der seit der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts besiedelte Kohlmarktbereich mit St. Ulrici -möglicherweise in Verbindung mit dem Oker-Übergangang am Damm mit Hafen/Wik,
    B- der Burgbezirk,
    C- die Siedlung westlich davon zwischen Eiermarkt und Turnierstraße mit der Jakobskapelle,
    D- das Cyriacus-Stift,
    E-das Benediktinerkloster St. Ägidien,
    F-die dörfliche Ansiedlung um St.Magni.


         Um 1130 erhält die spätere Altstadt durch den Großvater Heinrichs des Löwen, Kaiser Lothar III., das erste Stadtrecht. 1142 wird Heinrich der Löwe im Alter von wohl nur 12 Jahren als Herzog von Sachsen anerkannt. Er gründet das dritte Weichbild, den Hagen. Dieses Gebiet um den heutigen Hagenmarkt wird von Friesen und Flandern entwässert und kultiviert. Um 1166 lässt Herzog Heinrich den bronzenen Löwen als Macht- und Gerichtssymbol gießen und von 1173 bis 1195 entsteht nach Abriss des Peter und Paul Stifts der spätere Dom St. Blasii. Der Urform nach ist das aus rötlichem Nussberg-Rogenstein errichtete Gebäude eine romanische Basilika, die allerdings seit dem 14. Jahrhundert vielfach erweitert wurde.Um den heutigen Eiermarkt und Kohlmarkt entwickelt sich die erste Siedlung, die spätere Altstadt und damit eine von schließlich fünf Weichbilden. Im Gebiet des heutigen Magniviertels  lag die andere städtische Siedlung, das spätere Weichbild Altewiek, das 1031 in einer Weihenotiz-Urkunde der St. Magni Kirche als "Brunesguik" bezeichnet wird.
           Ab 1200 entwickelt sich um St. Andreas die Neustadt als viertes Weichbild. Zwischen Alt- und Neustadt entsteht nach 1250 das fünfte Weichbild: der Sack (am heutigen City Point). Das mittelalterliche Stadtgebilde war also eine Fünf-Städte Stadt: fünf Weichbilde besaßen je eine eigene Verfassung, ein eigenes Rathaus, einen eigenen Markt und - bis auf den Sack - eine eigene Pfarrkirche.
           Braunschweig wurde 1356 Hansestadt. Handelsbeziehungen reichten bis nach Nowgorod und nach Ungarn. Zu dieser Zeit entwickelt sich Braunschweig zum "Vorort", das heißt, zur Hauptstadt der sächsischen Hansestädte. Unter Führung der vorwiegend in der Altstadt ansässigen Kaufleute entsteht im 13. und 14. Jahrhundert ein blühendes Gemeinwesen, wobei die Handelsbeziehungen  bis Flandern, England, zu den nordischen Staaten und bis in den russischen Raum hinein reichen. Dieser bürgerlichen Machtentfaltung und dem daraus resultierenden Reichtum ist die Entstehung großartiger Bauwerke zu verdanken. Allerdings gibt es auch Spannungen: in einem Aufstand jedoch wird die Macht der Patrizier gebrochen und acht Ratsherren werden ermordet. Der Ausschluss aus der Hanse erfolgt stante pede. Erst nach sieben Jahren und schwerer Sühne wird Braunschweig wieder aufgenommen. Nachdem die Braunschweiger Herzöge beim Rat der Stadt immer wieder in der Kreide standen und ihre Schulden mit der Abtretung fast aller Rechte tilgen mussten, wurde deren 1432 für die nächsten drei Jahrhunderte nach Wolfenbüttel ausgesiedelt. In diese Epoche war Braunschweig de facto eine freie Reichsstadt, die bis auf weiteres (genauer: bis 1671) mit Kaiser und Papst auf Augenhöhe verkeht.
         Das Mittelalter ist von vielen Bürgerkämpfen geprägt, besonders der mittleren Handwerkerschicht, die damit politischer Mitsprache erreichen will. Auf Beschluss der Räte und Gildemeister beginnt 1528 die Reformation. Um 1500 hat Braunschweig 1600 Einwohner und ist damit die siebtgrößte deutsche Stadt - gemessen an der Fläche sogar die zweitgrößte Stadt nach Köln.
         Nach über 200 Jahren Kampf erobern die Herzöge, die ab 1432 in Wolfenbüttel wohnen, ihre eigene Stadt 1671 zurück. Es dauert noch einmal 80 Jahre, bis die Residenz am Bohlweg fertig ist und 1753 von Herzog Carl I. bezogen werden kann. 1681 führen die Herzöge die Messe in Braunschweig ein, das damit zur wichtigsten Messestadt neben Frankfurt und Leipzig wird. Im leerstehenden Rathaus auf dem Hagenmarkt eröffnet Herzog Rudolf sein "Herzogliches Opernhaus". Im 18. Jahrhundert prägen die Gründungen von Herzog Carl I. die Stadt: 1745 Collegium Carolinum (heute Technische Universität), 1765 die Leihhausanstalt (heute Norddeutsche Landesbank).
         Der bastionsartige Ausbau des Befestigungssystems ist am Ende des 18. Jahrhunderts militärisch überholt und wird geschleift. Es entstehen unter dem späteren Hofbaumeister Peter Joseph Krahe die bis heute erhaltenen Wallanlagen. 1830 brennt das Schloss ab, der selbstherrliche Herzog Carl II. wird verjagt und sein Bruder Wilhelm kommt an die Macht. Er lässt von Hofbaumeister Carl T. Ottmer das neue Schloss errichten. 1838 fährt die erste deutsche Staatsbahn von Braunschweig nach Wolfenbüttel. Der erste Bahnhof entsteht am  Friedrich-Wilhelm Platz, der zweite sieben Jahre später, beide ebenfalls von Ottmer entworfen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts werden die Okerarme in der Innenstadt zugeschüttet, so entstehen unter anderem die  Friedrich-WilhelmStraße, die Münzstraße und die Casparistraße.
         Im Zeitalter der Industrialisierung wird das Fundament der wirtschaftliche Entwicklung Braunschweigs bereits im 18. Jahrhundert unter den Herzögen Carl I. und Carl Wilhelm Ferdinand gelegt. Manufakturwesen, Leihhausanstalt (heute NORD/LB) und Landesbrandversicherungsanstalt (heute Öffentliche Versicherung) sind exemplarische Stichworte, hinzu kommt die Messe als wichtiger Standortfaktor.Im 19. Jahrhundert nimmt die Residenzstadt Braunschweig eine rasante Entwicklung. Zwischen 1830 und 1910 steigt die Einwohnerzahl von etwa 35 000 auf mehr als 145 000. Die Industrialisierung setzt allerdings erst im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts zögernd ein. Leitsektoren sind Eisenbahnbau und Eisenbahnwerkstätten, sowie die Zuckerindustrie und Konservenindustrie. Ein industrieller Schwerpunkt wird der Maschinenbau. Überwiegend sind es Familienuntemehmen, meist mittelgroße Betriebe mit 50 bis 100 Beschäftigten. Diese Firmenstruktur fördert die Konjunkturabhängigkeit. Bei guter Auftragslage werden Arbeiter eingestellt, bei Auftragsrückgang erfolgen Massenentlassungen. Die soziale Lage der Arbeiter und ihre Arbeitsbedingungen ist überwiegend sehr schlecht. Zu Beginn der 1890er Jahre beträgt die tägliche Arbeitszeit in den meisten Großbetrieben zehn Stunden an sechs Tagen der Woche. In der Saison waren in der Konservenindustrie für die Arbeiterinnen 13 bis 15 Stunden täglich üblich, während bei den Heimarbeitern auch Kinder arbeiteen. Die Konservenindustrie beschäftigt die größte Zahl an Saisonarbeiterinnen beschäftigt. Zwischen 1874 und 1900 steigt deren Anzahl von 500 auf 5400.
         Den größten Einbruch erfährt die Innenstadt am Ende des 2. Weltkrieges als sie zu 90 Prozent zerstört wird. Von über 800 Fachwerkhäusern bleiben 80
erhalten.       
Nach einem Artikel von Manfred Gruner in der Braunschweiger Zeitung vom 30.08.2004               HERZOGTUM BRAUNSCHWEIG.
Stadtteile:  BROITZEM - GLIESMARODE - MASCHERODERIDDAGSHAUSENRÜHME - RÜNINGENSCHAPEN - QUERUMVELTENHOF - VOLKMARODE - WAGGUM

 

BROITZEM ,ein Ortsteil Braunschweigs im Südwesten, wurde bereits 1934 eingemeindet. Eine erste Besiedlung gab es in der fränkischen Zeit um 800 n. Chr.. In einer Urkunde von 1179 bestätigt Papst Alexander III. dem Ägidienkloster dort Landbesitz. Weitere Ländereien gehörten dem Blasiusstift, dem Kreuzkloster und dem Kloster Riddagshausen. Bis 1350 wurde der größte Hof am Ort von der Familie Broitzem bewirtschaftet, die ihren Wohnsitz 1350 nach Braunschweig verlegte, wo sie es zu hohem Ansehen brachte und mehrere Bürgermeister stellte. Das Lilienkreuz am nördlichen Seitenschiff von St. andreas zeugt noch heute davon.
         Broitzem lag außerhalb der Landwehr Braunschweigs. der Rothenburger Turm nördlich des Dorfes diente seit dem 14. Jahrhundert der Absicherung, wurde aber zerstört. Die Rotenburg selbst diente an der Lichtenberger Straße als Zollstelle und hatte schon damals Schankerlaubnis. Hier wurde 1604 der Bürgerhauptmann Henning Brabandt frstgenommen und wegen angeblichen Verrats auf dem Hagenmarkt durch die Braunschweiger zu Tode gefoltert.
         Im 19. Jahrhundert wurde nordöstlich des Ortes in der Ziegelei Bauter (Später: Marienberger Mosaik-Plattenfabrik AG) Tonprodukte hergestellt (geschlossen: 1966).
         Die Broizemer Kirche wurde 1480 von den gleichen Handwerkern vollendet, die zuvor am Braunschweiger Dom st. Blasii tätig waren. Der Bau wurde 1978 erweitert und - leider - dem Zeitgeschmack angepasst.

 

 

BROME Der Flecken Brome ist ein Ort im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen mit 3.000 Einwohnern. Er gehört gemeinsam mit den Gemeinden Bergfeld, Ehra-Lessien, Parsau, Rühen, Tiddische und Tülau zur Samtgemeinde Brome.
         Die mittelalterliche Ortsgeschichte, bei der Burg und Ort zwischen verschiedenen Herrschern hin- und hergereicht wurden, verlief unruhig und wechselvoll. Ursprünglich war die Ansiedlung am Ohre-Übergang eine planmäßige Ortsbegründung von Heinrich dem Löwen in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. 1292 fiel Brome an der Markgrafen von Brandenburg, kam aber infolge dessen Kinderlosigkeit wieder an den welfischen Zweig zurück. 1360 verpfändete, Herzog Magnus von Braunschweig Burg und Ort an die von Bartensleben. 1492 übernahm Fritz von der Schulenburg die Herrschaft, um sie 1583 wieder an die von Bartensleben abzugeben.
         Die Burg Brome ist eine von über siebzig Grenzfesten des ehemaligen Fürstentums Lüneburg und wurde wahrscheinlich schon Ende des 11. oder Anfang des 12. Jahrhunderts gebaut. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie allerdings erst im Jahre 1203. Das Dokument bezieht sich auf die Erbteilung der Söhne Heinrichs des Löwen, wobei Pfalzgraf Heinrich u.a. die Herrschaft Brome erhielt. Sie war eine von über 70 Grenzfesten im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg mit der Aufgabe, gegen die benachbarten Machtbereiche des Kurfürstentum Brandenburg und des Erzbistum Magdeburg zu schützen. Nach dem Erlöschen der Linie der von Bartensleben übernahm das Geschlecht der von der Schulenburg deren Besitzungen und auch die Burg Brome. Die Gebäude dienten als Gericht, Wohnhaus des Vogtes und als Wirtschaftsgebäude. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg des öfteren zerstört und wiedererbaut, veränderte also ständig ihr Aussehen.
         Heute besteht die Burganlage noch aus dem mittelalterlichen kleineren Ostflügel und dem langgestreckten nördliche Hauptflügel. Dazwischen erhebt sich im Innenhof der Treppenturm mit rund 23 m Höhe. Das zweigeschossige Hauptgebäude misst 37 x 9 m und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es wurde mit Backsteinen im alten Klosterformat restauriert und hat in seinem Kellergeschoss zwei Räume mit einem Kreuzgewölbe. Seit 2003 befindet sich die Burg im Besitz des Heimatvereins, der sie ehrenamtlich führt. Der Einbau einer modernen Heizanlage 2003 blieb leider nicht ohne Folgen: Risse in den wänden und an der Turmtreppe erfordern fortwährende Aufmerksamkeit und Gegenmaßnahmen, die eine weitere Austrocknung des historischen Gemäuers verhindern.
         Seit 1976 wird die Burg als Heimatmuseum genutzt, dessen Schwerpunkt in der Darstellung der ländlichen Selbstversorung und des alten Handwerks (u.a. Schmied, Schuhmacher, Drechsler, Tischler) im Bromer Land liegt. Das "Alte Handwerk im Flecken Brome" enthält siebzehn komplett eingerichteten Werkstätten, in denen an Aktiv-Wochenenden" fleißig gearbeitet wird. Adresse: Junkerende, 38465 Brome Tel. (0 58 33) 18 20 Geöffnet: März – 2. Advent, Mi – Sa 15 – 17 Uhr Sonn- u. Feiertage 12 – 18 Uhr.

BÜDDENSTEDT Der frühere Ort Büddenstedt stand auf reichhaltigen Braunkohleflözen und musste zur Kohlegewinnung weichen. Ab 1935 wurde der Ort als "Neu Büddenstedt" durch die Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG neu angelegt.
         Die "Kohledörfer", wie sich Neu Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf/Hohnsleben nannten, haben ihre Interessen häufig gemeinsam vertreten. Als die Landesregierung Niedersachsens 1971 eine Verwaltungs- und Gebietsreform einleitete, stand die Absicht, eine Samtgemeinde "Kohledörfer" zu gründen längst fest. Da man sich nicht über deren Sitz und damit den der Verwaltung nicht einigen konnte, beschied der Gesetzesentwurf aus Hannover schließlich, dass die Kohledörfer in die Stadt Schöningen eingemeindet werden; offenbar war die eigenständige Existenz der Ortschaften der Landesregierung ein Dorn im Auge.
         In den Jahren 1971 bis 1974 setzten sich alle Verantwortlichen gegen die Regierungspläne zur Wehr. In gemeinsamen Sitzungen der Ortsräte wurde der Wille zur Selbständigkeit formuliert und damit die Gründung einer Einheitsgemeinde "Kohledörfer" mit dem Verwaltungssitz Neu Büddenstedt gefordert. Ende 1973 gab man dem prinzipiell statt: Die Gemeinden Neu Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf wurden zur Gemeinde Büddenstedt vereinigt. Wie in vergleichbaren Fällen auch, war die größte beteiligten Kommune namensgebend.

CALBE

CELLE

CRAMME   , ein Teil der Samtgemeinde Oderwald, liegt südwestlich von Wolfenbüttel unweit der Bundesstraße 248 sowie der Autobahn A 395. Der Ort wird erstmals 1150 urkundlich erwähnt. Erste Besiedlungspunkte sind der Bereich um die heutige Kirche (St. Andreas), deren Ursprung auf das Jahr 1564 zurückgeht und das "Burgende". Cramme hat tatsächlich eine Burg besessen, die auf Veranlassung des Bischofs von Hildesheim 1368 abgerissen wurde. Einen Sprung in der Einwohnerzahl verzeichnet der Ort am Ende des zweiten Weltkriegs durch Aufnahme zahlreicher Flüchtlinge.
         Das Ortswappen nimmt auf die
Familie von Cramm (von Cramme; heute Oelber am weißen Wege) Bezug, die drei Lilien im Wappen führt. Die Farbgebung bezieht sich auf die Jahrhunderte währende Zugehörigkeit zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Historische Karte



CREMLINGEN Etwa 11.400 Einwohner leben heute in Cremlingen, der einzigen Einheitsgemeinde im Landkreis Wolfenbüttel. Diese am 1. März 1974 gegründete Einheit umfasst zehn Ortschaften.
         Vom Ostrand des Oberzentrums Braunschweig erstreckt sich die rund 60 Ouadratkilometer große Gemeinde bis in den nordwestlichen Elm.  Der Ort ist aus zwei Gemeinden zusammengewachsen, der Dorfgemeinde mit 65 Häusern und der Gutsgemeinde mit 7 Häusern. Die Endung ~ingen zeigt an, dass der Name bis etwa 500 n. Chr. entstanden ist. Die Siedlungsgeschichte ist allerdings weit älter, wie ein Urnengräberfeld am Ehlerberge, südwestlich des Ortes, belegt.
         Urkundlich wird der Ort 1296 erstmals erwähnt und zwar in einem Schriftstück, in dem es um den Besitz einer Braunschweiger Bürgerfamilie geht. Das Dokument blieb erhalten, da es, zusammen mit dem angesprochenen Acker, später in den Besitz des Klosters Riddagshausen überging. Im Jahre 1302 wird Cremlingen als „Cremlinge“ überliefert, während es im 14. Jahrhundert urkundlich als „Cremninge“ vorkommt. Vorteilhaft für seine Entwicklung war die Lage an der alten Handelsstraße, die im Mittelalter von Köln über Braunschweig nach Magdeburg führte. Hier wurde hauptsächlich mit Getreide gehandelt, welches auch auf den Äckern Cremlingens angebaut wurde. Später kam Land derer von Veltheim und herzogliches Lehen dazu. Land wurde auch vom Halberstädter Bischof als Lehen übertragen, auf dessen Diözesengebiet Cremlingen lag. 1381 fiel das Vorwerk mit benachbarten Höfen einer Brandschatzung des Herzogs Bernd von Braunschweig-Lüneburg zum Opfer  - eine Folge von Fehden mit den von Veltheims. Erst im 19. Jahrhundert setzte mit der Industrialisierung eine deutliche Zunahme der Bevölkerung ein, die bis daher 300 Köpfe zählte. 1822 wurde das von Veltheimsche Vorwerk nach größerem Landerwerb zum Rittergut ausgebaut, der Gutsverwalter war zwischen 1864 und 1923 gleichzeitig Bürgermeister der Gutsgemeinde.
           Der 1974 aufgelöste Landkreis Braunschweig lebt im Gedächtnis vieler seiner ehemaligen Mitgliedgemeinden weiter - so auch in Cremlingen. Ort und Einheitsgemeinde haben ihm im oberen Teil des Wappens und in der Farbgebung ein Denkmal gesetzt. Der untere Teil enthält (wie in Destedt und Hemkenrode) das Symbol der bekanntesten Versteinerung im Elm: das Ammonshorn.
           Die Pfarrkirche, deren Patrozinium unbekannt ist, wurde vom Archidiakon in Lucklum verwaltet. Ein Pfarrgeistlicher wird 1302 mit „Lubertus quon-dam plebanus“ urkundlich greifbar. Der Turm mit Satteldach und achtseitiger Laterne  und das Kirchenschiff zeigen spätromanische Spuren, während der Chor romanisch ist.
           Die Thermalquelle . Kurz nach der Jahrhundertwende stieß die Mitteldeutsche Erdölbohrgemeinschaft in 410 Meter Tiefe auf eine Thermalquelle mit 34° warmem Wasser. Die Heilkraft wurde in der Presse ausgiebig diskutiert und es kam der Traum von einem Heilbad auf. In den dreißiger Jahren versuchte der Cremlinger Arzt Ernst Matheis den Badebetrieb zu organisieren - Pläne, die der zweite Weltkrieg durchkreuzte. 1973 wurde das Gelände dem (jetzt aufgelösten) angrenzenden Truppenübungsplatz zugeschlagen. Vergeblich versuchte man, die Quelle mit Sand abzudichten: Noch heute sprudeln stündlich etwa 7600 Liter ungenutzt in die Landschaft. Inzwischen hat die Naturschutzbehörde das Gebiet zum schützenswerten Biotop erklärt. Statt einer Kurhalle ziert jetzt eine Kläranlage die angrenzenden Wiesenniederungen so dass der Traum vom Soleheilbad wohl vorerst ausgeträumt ist. Massive Einschnitte in die Landschaft ergaben sich mit dem Bau der “Weddeler Schleife”, der Autobahn A39 und der Umgebungsstraße. Werden damit Pläne hinfällig, einen Rad- und Wanderweg nach Klein Schöppenstedt anzulegen?

Groß Dahlum
DAHLUM Die Wurzeln von Groß Dahlum reichen bis ins Jahr 743 zurück als die Franken unter Karlmann in diesen Raum vordrangen und sich gegen die Sachsen behaupteten. Einige Jahre später musste der Frankenkönig Pippin einen Aufstand im Okergebiet niederwerfen, wobei auch Schöningen besetzt wurde. Dies ist wohl die Zeit, zu der das damalige “Vogtsdahlum” zu einem Stützpunkt der fränkischen Herrschaft ausgebaut wurde. Nach dem raschen Verfall der fränkischen Macht gelangt das Gut in den Besitz der Lehnsgrafenen. Möglicherweise wurde Vogtsdahlum von Heinrich I. in das Verteidigungssystem gegen die vordringenden Ungarn einbezogen. 1387 wird das Vogtsdahlumer Schloss von Braunschweiger Truppen zerstört, 1608 lasst Herzogin Elisabeth ein neues Schloss im Stil der Spätrenaissance erbauen, das allerdings bis 1880, von Resten abgesehen, wieder verschwunden ist.
      
Bauernsiedlung: 1954 wurde auf dem Gebiet der aufgelösten Domäne Vogtsdahlum “Am Höhenstedter Feld” sechzehn landwirtschaftliche Betriebe gegründet, die hauptsächlich von Flüchtlingen aus Ostpreußen, Schlesien und Pommern bewirtschaftet wurden. Dazu kamen zwei Betriebe im Bereich des Domänenhofes selbst, also im Ort Groß Dahlum. Fast alle Familien waren kinderreich so dass am Ende des Jahres etwa hundert Einwohner mehr verzeichnet werden konnten. Im Laufe der Zeit wurden die meisten Bauernhöfe zu Wohnhöfen. Übrig blieben fünf Vollerwerbshöfe und ein Nebenerwerbshof. Heute hat Dahlum 659 Einwohner, davon 60 in der Bauernsiedlung.
        
Klein Dahlum : um 1200 wird der Ort im Güterverzeichnis des St. Liryakusstiftes "in parvo Dahlum" genannt, später ist von "lutken Dalem" oder von "Dalim velde" die Rede.  Der Grund wechselte häufig den Besitzer. Zu nennen sind das Cyriacusstift, das seit 1200 Land besaß, das Blasiusstift zu Northeim, das 1263 dem Blasiusstift zu Braunschweig Land abtrat, sowie der Deutschritterorden und das Hospital Beatae Virginis in Wolfenbüttel mit jeweils einigen Hufen Besitz. Familie von Wenden hielt 1454 als Pfandzubehör der herzoglichen Burg Dahlum zwei Höfe. 1268 wurde die Pfarrkirche Albertus, ursprünglich eine Wehrkirche - erstmals erwähnt. Ihr Turm ist erhalten, das Kirchenschiff geht auf das Jahr 1708 zurück. Die große Glocke wurde zur Regierungszeit von Herzog August 1642 in Wolfenbüttel  von Hasso Meyer gegossen. Im zweiten Wetkrieg wurde sie aus dem Turm geworfen, um zu Kriegsmaterial verarbeitet zu werden. Erstaunlicherweise fand man sie 1948 unbeschädigt auf dem Glockenfriedhof in Hamburg, so dass sie an ihren alten Platz zurückkehren konnte. Ungewöhnlich für Dorfkirchen ist der Kanzelaltar von 1750. Vor der Vereinigung mit Groß Dahlum war dies mit unter hundert Einwohnern der kleinste Ort im Landkreis Wolfenbüttel
         Die heutige Gemeinde Dahlum entstand 1974 durch Zusammenschluss von Groß- und Kleindahlum; die Gemeide führt das Wappen von Groß Dahlum weiter. Im oberen Teil des geteilten Schildes ist der welfische Löwe zu sehen, der auf jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Herzogtum Braunschweig verweist. Die untere Schilderhälfte ist das
Wappen derer von Dahlum, die im Gemeindegebiet ihren Stammsitz hatte.  Nachdruck im “Wolfenbüttler Schaufenster” am 13.04.2006 (EK) Ballonfahrt über Dahlum
 

DEDELEBEN

DERENBURG
 

Dettum BurgDESTEDT Am Westhang des Elmes ist ein geschichtlich sehr bemerkenswerter Ort. In seiner sehr langgestreckten, von Nordwest nach Südost verlaufenden Gemarkung finden sich starke Höhenunterschiede, zwischen 85 und 300 m. Dadurch ergibt sich auch, dass die Böden sehr unterschiedlich sind. Die Keimzelle des Ortes ist der Gödebrunnen (Jödebrunnen), in dessen Umgebung Menschen schon in vorchristlichen Zeiten gesiedelt haben. 1318 wird er erstmals als „Dhestede" erwähnt.  Das Entstehungsjahr der Wasserburg (häufig „Gut" genannt) ist nicht bekannt. Im 12. Jahrhundert gehört sie bereits den Grafen Wernigerode. Seit 1356 ist sie im Besitz derer von Veltheim. 1430 und 1432 wurde sie von den Braunschweigern eingenommen, zerstört und angesichts der hoffnungslosen Lage von den Verteidigern selbst in Brand gesetzt. Nach Merian wird sie viele Jahrhunderte in Trümmern gelegen haben. Etwa zweieinhalb Jahrhunderte nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges entstanden zwei getrennte Güter die der Familie von Veltheim gemeinsam gehörten. Joachim Ludolf von Veltheim, hatte den Neubau der Oberburg in Angriff genommen, wodurch im Jahre 1693 der heutige Schlossbau im Renaissancestil entstand. Bei der Gestaltung hat wohl der braunschweigischen Landesbaumeisters Johann Balthasar Lauterbach eine wesentliche Rolle gespielt. Im tiefer gelegenen Dorf entstand die “Unterburg”, der heutige Wirtschaftshof. Seit 1740 befinden sich beide Güter wieder in einer Hand. Die neue Kirche wurde 1840/41 errichtet. 1864 wird das Dorf in eine Dorf- und eine Gutsgemeinde geteilt.
         Die Oberburg ist ein Massivbau. Zwei vierachsige Flügel liegen seitlich eines dreiachsigen giebelgekrönten Mittelrisaltis. Im Giebel sind die Wappen derer von Veltheim und von Bibow zusammen mit einer lateinischen Inschrift angebracht

    “Die alte herrliche Burg Destedt, die lange im Besitz der Herren aus dem Adelsgeschlecht derer von Veltheim war, kam bei der Belagerung durch ihre Feinde, die Bürger aus Braunschweig im Jahre 1430 in solche Not, dass die Besitzer, die an Flucht denken mussten, sie lieber dem Feuer als dem Feinde überantworten wollten, und ist nun unter der Oberleitung, Fürsorge und günstigen Mithilfe des hochgeborenen Herrn Joachim Ludolf von Veltheim und seiner hochedlen Gemahlin Helene von Biblow zum Ruhme des höchsten Gottes und zum Gedächtnis seines alten Geschlechtes im Jahre 1693 von Grund auf neu erbaut. So steht sie also von dem alten Geschlecht, das einst sie vernichtete, nun wiederum neu aufgebaut, herrlich da”.

Kolossalpilaster gliedern die knappe, fast strenge Form des auf hohem Unterbau stehenden Baukörpers. Eine leicht geschwungene Treppe überwindet den Unterschied vom Hof zum Erdgeschoß und hat seit 1875 ein Gegenstück an der Parkseite. Georg  Philipp von Veltheim, Braunschweiger Legationsrat, Kammerjunker und ab 1740 Hofjägermeister, hat wahrscheinlich 1750 den Grund zur Errichtung des Parks gelegt, indem er den Pfarrhof durch Landtausch erwarb. Bis dahin  fehlte der Oberburg ein repräsentativer Gartenraum, vergleichbar jenem an der Unterburg. Damit war eine Verbindung mit der zum Gut gehörenden Schäferei geschaffen. Zwischen 1750 und 1770 wurden die ersten Bäume des Parks gepflanzt , 1772 wurde der Park erstmals in einer Karte erwähnt. 1773 konnte das Lüdersche Grundstück, das bis dahin vom Park umschlossen war, eingetauscht werden. Dieses war besonders begehrt, da es zwischen dem Gärtnerhaus und dem Schloss lag. In seinem Bereich stand die 1000 jährige Eiche und ein Brunnen, der noch heute in veränderter Form erhalten ist (s.u.). 
          Der Park weist einige Besonderheiten auf, hierunter die fremdländischen, überwiegend amerikanischen, Bäume, die ein General von Riedesel von Amerika herübergesandt haben soll. Durch den Abgang alter Bäume (Windbruch) und die dadurch notwendige Nachpflanzung ist der exotische Baumbestand inzwischen leider erheblich zurückgegangen.1953 wurde der Gutspark unter Landschaftsschutz gestellt und ist seitdem für die Öffentlichkeit zugänglich.

    Eine Baumliste von 1992 weist 150 Bäume aus, zur Hälfte fremde oder exotische Arten. Wenn wir uns zu einem Spaziergang durch den Park von der Lindenallee aus nähern, haben wir zur rechten den Kastaniengarten, bestehend aus über 30 sehr hohen Bäumen, in deren Schatten die Sängerfeste gefeiert werden. Über eine Brücke des Oberburger Teiches, auch Spülie genannt, führt uns der Weg in die Anlagen. Gleich hinter der Brücke lagen früher die „Teufelsküche", wahrscheinlich Kelleranlagen eines ehemaligen Wohnhauses, und der Eiskeller, der als Vorratslager für verderbliche Lebensmittel diente. Beides wurde um 1958 eingeebnet. Wir gelangen an den Pflaumenberg, auf dem eine Windmühle gestanden haben soll und der früher wohl von zwei Seiten her zu begehen war, denn vom Norden her führt eine verfallene Steintreppe auf den Berg.  Beide Wege treffen sich vor einer nach Nordwesten gerichteten Grotte. Von dort aus führen Steinstufen zur dritten Plattform. Östlich des Pflaumenberges befand sich früher eine Reitbahn. Hier wurden zur Zeit der Reitturniere und Sängerfeste Feldgottesdienste abgehalten und zwar an Stellen, die zum Teil noch durch einfache Holzkreuze gekennzeichnet sind. Südlich des Pflaumenberges findet sich eine besonders schöne Blutbuche und nördlich drei große Feldsteine, bei denen es sich um einen alten „Druidenaltar" handeln könnte. Der Weg führt  in gerader Linie bis zur Nordostecke der Anlage, wo es einen künstlichen Wasserfall gegeben hat. Den südöstlichen Teil bildet die ehemalige Gutsgärtnerei, die früher für die Pflege des Parkes sorgte. Im Bereich des Parkes selbst liegen die Orangerie und die Treibhäuser.

Geht man weiter  in Richtung Oberburg, so erblickt man inmitten der Rasenfläche den  erwähnten Brunnen. Hier wurde besonders kleinen Menschen früher empfohlen, nicht zu nahe heranzugehen, da im Brunnen der „Hakenmann" säße und sie hinabziehen würde. Südlich des Weges befindet sich an der Kirche der ehemalige Friedhof, heute Begräbnisplatz der Familie von Veltheim (jetzt gesperrt). Ein Kreuz kennzeichnet die Stelle, an der die alte Kirche (1839 abgerissen) gestanden hat. An der Nordwestecke des Friedhofs wurde 1828 einer der Mitgestalter des Parks, Gärtner Lenke, neben der Gouvernante Soulavier begraben. Man hofft, dass die beiden, die sich im irdischen Leben dauernd im Streit befanden, in himmlischen Gefilden ihren gemeinsamen Frieden gefunden haben. Vor uns liegt nun der große Rasenplatz, auf dem die Reitturniere stattfanden. Der Weg  östlich des Rasenplatzes führt zu einer Stelle, die einen herrlichen Blick auf die Hinterseite des Schlosses mit der Terrasse gewährt. Bevor man auf gewundenen Wegen zum Eingang zurückkehrt, ist ein dunkler Tannenweg zu durchschreiten und  man kommt an der „Kussecke" vorbei, an der angeblich kein weibliches Wesen einen solchen verweigern darf. Nach: „Geschichte des Destedter Parkes als Grundlage denkmalpflegerischer Empfehlungen" von Eva Benz. 
         Die Ortschaft Destedt hat das Wappen der früheren Samtgemeinde Destedt übernommen. Im blauen Wappenschild über einem goldenen Ammonshorn befindet sich ein gleichfarbiger Buchenzweig mit sechs Blättern: die sechs Gemeinden der früheren Samtgemeinde Destedt, die alle zum Landschaftsgebiet des Elms gehörten und in diesem Höhenzug auch Gemeindewälder besitzen, hatten einen sechsblätterigen Buchenzweig in ihr Wappen aufgenommen, da nun mal die Buche der charakteristische Baum dieses Waldgebietes ist.  Eines der ältesten Bauernhäuser der Region (1627) befindet sich in der Hauptstraße 20.  JMewes      ANSICHT

Dettum: Blick vom Elm

 

Wappen dettumDettum BockwindmühleDETTUM Die Feldmark Dettums, durchzogen von der Altenau, gilt von jeher als eine der ertragreichesten der Gegend. Besiedelt war das Gebiet jedenfalls schon sehr früh, das beweisen Grabungsfunde. Auch der Handel blühte schon zeitig. So fand man hier Stücke von dreieckigen Dolchen, die zu den ältesten Bronzetypen zählen und durch den Handel in unser Land gebracht sein müssen. Die Bruchstücke befinden sich in Braunschweiger Museen. Bei dem Fund in Dettum handelt es sich um einen sogenannten Depotfund. Der längste dieser Dolche wäre 37,5 cm lang, wenn man die abgebrochene Spitze ergänzt. Urkundlich wird Dettum 1226 als Thitene erstmals erwähnt, 1280 heißt es Dettene. Das Dorf liegt unweit der Altenau. Bekannt ist das Dettumer Bruch, das früher von Ahlum bis Dettum reichte. Der beliebte Vilgensee, den man nach einem 25-Minuten-Fußweg erreicht, wurde um 1800 Villisee genannt und mit einer Größe von 12,25  Morgen angegeben. Zwischen Dettum und Hachum lag noch der Ort Honroth, der Stammort der adeligen Familie gleichen Namens.
          Als Lehnsleute des Merseburger Bistums werden die Herren von Dettum 1295 erstmals genannt. Der Ort, zu dem Mönchevahlberg als Tochter gehörte, besaß einst ein adliges Gut. Dieses gehörte zum Aegidienkloster in Braunschweig und wurde 1542 von ihm freigegeben. Die Ortsgeschichte is von Katastrophen geprägt, so von dem Brand am 10. März 1747, dem achtzehn Höfe zum Opfer fielen. Der Wiederaufbau gescha mit Unterstützung durch den Braunschweiger Herzog. Dabei wich die ehemals dichte Bebauung einer lockeren Struktur, die noch heute das Dorfbild prägt.

Dettum Ansicht

Von besonderem Charme ist die Kirche St. Johannis-Batista, eine Dorfkirche aus dem 17. Jahrhudert, deren Fundamente wohl aus der Zeit um 1300 stammen und deren Bau sich aus Elementen verschiedener Epochen zusammensetzt. Auf die Zeit zwischen 1906 und 1908 geht der östliche Anbau mit dem Altarraum zurück; an der Südfront gibt es eine Luther-Staue. Das Inventar des Kirchenschiffes hinterlässt mit seinen filigranen Wandmalereien im Jugendstil einen heiteren Eindruck.
         Schon 1843 erhielt Dettum seinen Bahnhof an der Strecke Braunschweig-Oschersleben-Magdeburg. Der Bau der Zuckerfabrik trug ab 1871 zum Wohlstand der Landwirte bei. Als besondere Sehenswürdigkeit ist die
Bockwindmühle zu bezeichnen, die als Baudenkmal durch Bürgersinn gerettet wurde. Seit dem 16. Juli 1863 wurde hier das Korn der Bauern aus Dettum, Mönchevahlberg und Weferlingen gemahlen. Erbaut wurde die Mühle von dem Zimmermann Friedrich Roßmann. 1976 fand sich aus der Dorfgemeinschaft Dettum ein Freundeskreis zusammen, der die Mühle restaurierte und auch heute noch betreut und pflegt.
           Im Mittelpunkt des Dettumer Wappens (seit 1990) steht naturgemäß die Mühle. Dieses weist auf die große Bedeutung der Landwirtschaft hin, im unteren Teil insbesondere der Zuckerrübe. Deren Dreizahl symbolisiert die drei Ortsteile Dettum, Weferlingen und Mönchevahlberg. Bis 1974 war Dettum Sitz einer Samtgemeinde, die Dettum, Eilum, Gilzum, Hachum, Mönchevahlberg, Volzum, Weferlingen und zuletzt auch Evessen umfasste. Im alten Wappen wurde jede der ursprünglich sieben Mitgliedsgemeinden durch eine silberne Pflugschar repräsentiert. Heute gehört Dettum mit seinen Ortsteilen zur Samtgemeinde Sickte. 
Impressionen Johannis Baptista ANSICHT [W]
 

DINGELSTEDT

DORSTADT Der Ursprung des ursprünglich “Neuendorf” genannten Oker-Ortes Dorstadt liegt ebenso im Dunkeln wie die Herkunft seines Namens. Möglicherweise besteht ein Bezug zur heidnischen Gottheit Thor. Die Familie von Dorstadt jedenfalls wurde durch Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) für heldenhafte Dienste auf den Kreuzzügen mit dem Besitz beliehen - dies belegt eine Urkunde von 1167. Auf das Jahr 1189 datiert die Gründung des Gutes durch Arnold von Dorstadt. In dem zugehörigen Kloster lebten, wie auch im lange zuvor gegründeten Kloster Heinigen,  Augustinerinnen. Arnold von Dorstadt und seine Frau Bige, eine mauretanische Königstochter, hatten keine Söhne und hofften über die Klostergründung den Familiennamen zu bewahren. Bischof Adelog von Hildesheim, ebenfalls ein Bruder Arnolds von Dorstadt, bestätigte die fromme Stiftung und verlieh ihr weitgehende geistliche Rechte. Das benachbarte Kloster Heiningen wurde Arnolds Schirmvoigtei unterstellt. Über Jahrhunderte lagen dann die Klöster Heiningen und Dorstadt in Fehde, da ersteres hier Ackerflächen, Wald und eine Mühle besaß. Erst im 15. Jahrhundert gelang es den Ortsbewohnern, wenigstens die Hälfte der sonst fälligen Zehnteinkünfte für sich zu behalten. 1646 brannte das Klostergut bis auf die Grundmauern ab, wurde jedoch zwischen 1680 bis 1720 im Stil des Frühbarock wiederaufgebaut. 1919 brannte die zum Kloster gehörende Kirche nochmals ab, worauf sie nicht mehr an der alten Stelle wiederentstand. Aus der Zeit nach dem ersten Brand stammt auch das Gutshaus, das einst als Probstei diente. Den zweigeschossigen Bau mit einer 15achsigen Front, einem mittigen Segmentgiebel und einer doppelläufigen Treppe, krönt ein hohes Mansardendach. Von der Halle führt ein barockes Treppenhaus in das Obergeschoss, von dessen Korridor Zellentüren abgehen. Zwei kabinettartige Räume wurden 1750 mit Deckenfresken ausgemalt. Das Gut war um 1800 ein florierender Betrieb mit 21 Personen geistlichen Standes, sowie 51 männlichen und 16 weiblichen Arbeitskräften, die 2104 Morgen Ackerland und 160 Morgen Wiese zu bewirtschaften hattenDorstadt Gutshaus.
           Im Rahmen der Säkularisierung veranlasste Napoleon 1810 das Einziehen des kirchlichen Gutes. Damit fiel das Anwesen an das Bankhaus der Gebrüder Löbbecke, die 1889 von Wilhelm II., König von Preußen, in den Adelsstand erhoben wurden. 1957 trat Hans-Jost von Löbbecke das Familienerbe in Dorstadt an.  Zum Gut gehörten noch 330 Hektar Ackerland sowie 350 Hektar Wald. In den Stallungen wurden Pensionspferde aufgenommen und es entstanden ein Museum für Kutschwagen und ein solches für funktionsfähige alte Ackergeräte. Die ehemalige Stellmacherei wurde in eine Wohnung umgebaut

    In seinen Söhnen Konstantin und Nicolaus findet der jetzige Hausherr, Jost von Löbbecke, Gleichgesinnte. Der Nachfrage nach Natur-Produkten folgend, haben die jungen Löbbeckes einen Marketing-Zusammenschluß von ökologisch wirtschaftenden Höfen gegründet, die ihre Ware mittlerweile bundesweit in Supermärkten platzieren. Dreh- und Angelpunkt bleibt das Dorstädter Gut. Dort hat das junge Unternehmen seinen Hauptsitz im früheren Augustinerinnenkloster. Der Senior geht nach einem engagierten Berufsleben voller öffentlicher Verpflichtungen ungebremst seiner Passion fürs Bauen und Erneuern nach. 40 Wohnungen gilt es auf dem Gut und im Dorf zu unterhalten. Und auf dem Anwesen mit seinem englischen Landschaftspark, dem die Fischteiche aus der Klosterzeit besonderen Reiz verleihen, endet die Arbeit nie. „Ein Besitz wie dieser verlangt Verantwortungsgefühl und Respekt". Unterstrichen wird diese Einstellung durch die “sympathische Ruine” der alten Klosterkirche an der Klosterrückfront.

Zur hildesheimischen Zeit gehörte Dorstadt zum Amtsbezirk Liebenburg, unter Hannoverscher Herrschaft zum Amt Schladen, später wieder zum Kreis Liebenburg, dann zum Kreis Goslar. Seit der Gebietsreform von 1974 ist der Ort Teil des Kreises Wolfenbüttel. Das Ortswappen, das seit 1979 auch offiziell genutz wird, ist das der Herren von Dorstadt. Den schönsten Anblick auf das Dorstädter Gut genießen Spaziergänger, die hinter dem Dorf am Okerarm entlangbummeln. Dort erschließt sich die Schönheit des Parks und der historischen Gebäude.      JMewes

Eilum vom Zinterberg aus

Karte entfernt am 06.02.10

Ehemaliger Tumulus bei Eilum, der “Muspott”; offensichtlichist er in früherer Zeit geplündert worden und dabe wird ein Findling aus dem Hügel herausgegraben, der eine von Menschenhand bearbeitete Fläche aufweist. von hier aus  sind die Tumuli “Galgenberg” und Meescheberg” bei Klein Vahlberg zu sehen.

Eilum Grabstätte

Muspott

 

DRÜBECK

 

Das Steinkreuz auf dem Olla, sagenumwoben, alt und verwittert, gilt als Zeichen der Christianisierung zu Zeiten als es noch keine Kirchen gab (8. Jh.). Missionsbestrebungen im Gebiet des gemanischen Heidentums gingen besonders von der christlich-fränkischen Kirche aus. Übergriffe gegen den angelsächsischen Wanderprediger Lebuin gaben den Anlass zu den Sachsenkriegen Karls des Großen, während derer die Sachsen bei Massentaufen ihren Gottheiten abschwören mussten. Weitere Steinkreuze dieser Art gibt es in Warle und Barnstorf.

EILUM liegt im Tal zwischen Elm und Asse in einer nach Nord und West geschützten Senke. Unter der "Eiche" am Ollaberg befand sich eine uralte Grabstätte. Eilum wird urkundlich bereits 888 als ´Odenheim´ erwähnt. Es hat seinen Namen häufiger gewechselt als jeder andere Ort der Region (Zitat: “es hatte mehr Namen als der geübteste Heiratsschwindler”): 1121 Üdenheim, später Udenheim, Vdenehim, Oddelem oder Aylumb. Noch 1770 besaß die Deutschordenskommende Lucklum eine vom Pfarrer in Destedt gekaufte Hufe, andere Teile waren dem Braunschweiger Ägidienkloster zugeordnet, die später der Universität Helmstedt übertragen wurden.
         In den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückte Eilum 1636, als ein Kuhhirte duch Zufall eine Quelle entdeckt, die alsbald in den Ruf einer Heilquelle kommt. Das Wasser soll vielen Menschen geholfen haben - es wird von bis zu 600 Zelten Heilsuchender berichtet. Als Eilum im dreißigjährigen Krieg in Flammen aufging, versiegte diese Lebensader.
         Bis zum zweiten Weltkrieg besuchten 40 bis 50 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahrn die Eilumer Dorfschule, die die Wirtschaftsräume des Lehrers mit einbezog. Während des Krieges wurden zusätzlich Kinder aus Braunschweig und sogar aus dem Ruhrgebiet evakuiert und hier in Sicherheit gebracht. Die Schule musste ihre Tore 1969 aufgrund baulicher Mängel schließen.
         Heute ist Eilum ein Bauerndorf mit mehreren großen landwirtschaftlichen Betrieben, insgesamt leben hier 200 Menschen. 1992 wurde von der Hofgemeinschaft Lindenhof und weiteren Interessierten der gemeinnützige Verein Allmende e.V. gegründet. Allmende organisiert und koordiniert Naturschutz- und Pflegemaßnahmen, darunter das Pflanzen und die Pflege von Feldhecken, das Einrichten von Biotopen und Rückzugsgebieten für Pflanzen und Tiere. Als Besitzer des Lindenhofes kümmert sich Allmende um die baubiologische Sanierung der Gebäude sowie um den Einsatz umweltfreundlicher Energie. Im Sommer 2000 errichtete die EAW (Elm-Asse-Windstrom GmbH & Co KG) auf dem Dach des Kuhstalles eine Photovoltaikanlage von 120 qm Größe.
 bearbeiteter Findling         1995 bot sich dem Verein Allmende e.V. die Gelegenheit, in der Gemarkung Dettum zwei Flurstücke mit sieben Hektar Land zu kaufen. Dieses Land liegt am Rande des Landschaftsschutzgebietes Vilgensee und wird seit 1987 von der Hofgemeinschaft als Pachtland bewirtschaftet. Knapp zwei Hektar sind Dauergrünland und dienen als Sommerweide für die Mutterkuhherde, der Rest ist Ackerland und wird im Rahmen einer siebenjährigen Fruchtfolge mit jährlich wechselnden Kulturen bestellt, so mit Kleegras, Weizen, Roggen, Hafer, Kartoffeln, Futterrüben oder Ackerbohnen. Entlang des Feldweges liegt ein Randstreifen brach und dient als Rückzugsgebiet für verschiedene Tier- und Wildpflanzenarten. Zum angrenzenden Acker hin wurde eine Benjeshecke angelegt, um die Viehweide herum wurden heimische Bäume gepflanzt. Um die Schönheit des Ortes zu erfahren, empfiehlt sich ein Blick vom Zinterberg herab. Von dort aus erkennt man nicht nur die mächtigen Kastanien als grüne Farbtupfer, auch die Bausubstanz, die in den vergangenen Jahren von der Dorferneuerung profitiert hat, kann sich sehen lassen.
          Einer Sage nach passiert es, dass einem auf dem Wege von Eilum nach Ampleben um Mitternacht eine Sau mit elf Ferkeln begegnet - ein Spuk, der schon manchen Wanderer erschreckt haben soll.              
ANSICHT 

 

 

Eitzum - BuschhausEITZUM In der ersten Urkunde des Ortes von 1260 lesen wir Etsen, mundartlich “Eitzen”, was “Heim unter Eichen” bedeutet. 1290 schrieb man Etxem, 1302 Eysen, 1311 Ekzem und Eytzem, 1336 Etsum, 1344 Tetzem und 1476 Eytsem. Der Volksmund sagt “Eitzen”, das bedeutet "Heim unter Eichen". Es liegt die Vermutung nahe, dass der Wald des Elm Eitzum einst umschloss.
         Die von Dahlum verkauften 1260 die zur Schliestedter Burg gehörende Vogtei an das Stift Marienberg. Dieses hatte den Besitz noch im Jahre 1778. Das
Kloster Riddagshausen bei Braunschweig erhielt von denen von Warle 1290 eine Hufe und besaß einen Halbspännerhof mit 53 Morgen. Im Jahre 1802 standen drei Mühlen In Eitzum, eine ging 1318 als herzogliches Lehen an die von Watzum. Bei Grabungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand man in Eitzum einen bronzenen Stierkopf, offenbar das Endstück eines Trinkhornbeschlages, wie sie auf den nordischen Ostseeinseln verbreitet waren. Vermutlich handelt es sich dabei um einen frühen europäischen Import.
 Wohnhaus ehem. Obermühle (auf        
Wappen (seit 03-03; Entwurf des Hobby-Heraldikers Rolf-Jürgen Naumann): der grüne Bogen weist auf die Bewaldung des Elms und die umgebenden Hügel; die rote Raute (Rodung) symbolisiert die nähe zum Waldrand. Das stilisierte Mühlenrad im unteren roten Feld repräsentiert die drei Wassermühlen: die Untermühle von 1318, die Obermühle von 1344, die Mittelmühle von 1400. 1750 wird noch eine Ölmühle erwähnt. die Altenau fließt als silberner Wellenbalken durch den Schildfuß. Seit  der Eingemeindung 1974 ist Eitzum ein Ortsteil von Schöppenstedt und nicht nur nach Überzeugung seines Ortsheimatpflegers Gerhard Otte das (fast) schönste Dorf im Elm
          Um Eitzum herum gibt es einige Hügel, deren Deutung Schwierigkeiten bereitet. Da ist zunächst einmal der Lauseberg. Der einzige Flurname dieser Art im ganzen Landkreis Wolfenbüttel. Bei der niederdeutschen Form “Luseberg” denkt man an Läuse, “lausiger Berg”, doch lus heißt im Althochdeutschen Schilf oder Binsen. Aber Schilf auf einem Hügel? Auch über den sagenumwobenen Totenberg rätselt man. Auf dem Totenkampe zwischen Eitzum und Schliestedt hat einmal eine Schlacht stattgefunden, so die Sage, und beim Anlegen einer Sandgrube hat man mehrere Schädel gefunden. Waren diese Toten Namensgeber?    ANSICHT     LUFTBILD   BALLONFAHRT (SCHÖPPENSTEDT-EITZUM-RÄBKE)   JMewes

Eitzum: Ein Dorf stellt sich vor

Wappen ErkerodeERKERODE Unmittelbar am Eingang des Reitlingtales in den Elm, damit an der Wabe selbst,  liegt dieser Ort in anmutiger Landschaft. Erkerode ist durch seine sehr gut erhaltenen Encrinidenfunde (Seelilien) weit über das braunschweigische Gebiet hinaus bekannt geworden. Auch hier ist alter Siedlungsboden - dies beweisen die Funde am Heerberg und an der „wüsten Kirche". Hier wurde 1861 östlich des Dorfes im Westhölzchen ein Urnenfriedhof des 2. - 3. Jahrhundert entdeckt. Auch soll in Erkerode eine „karolingische curtis" gelegen haben, doch ist die Stelle nicht genau bekannt. Vielleicht lag sie auf dem Ruhmannschen Hofe, wo offenbar ein Bergfried gestanden hat.
          Die erste Aufzeigung des Namens findet sich als “Erikeroth” in einer Urkunde von 1175. Zweifellos gehört diese Namensbildung auch in die Zeit der spätmittelalterlichen Rodesiedlungen. Erkerode zählte zu dem adeligen Gericht Destedt, dem größten des landes. Der Ort ist bereits seit dem 12. Jahrhundert im Besitz der Famile von Veltheim (“weiße Linie”; in alten Zeiten hatte sich die Familie in fünf Zweige aufgespalten). Das bäuerliche Gefüge war stetig gewachsen, so dass der Ort 1772 150 Einwohner, 1 Ackerhof, 7 Groß- und 3 Kleinkothsassen, 10 Brinkbesitzer, 1 Anbauern und 2 Häuslinge besessen hat. Die Höfe zeigen mitteldeutschen Charakter in der Form von Haken- oder Streckhöfen. Es tritt hier eine Hausform auf, die als „Erkeroder Typ" bekannt wurde.
          Die Kirche wurde der Sage nach von Karl dem Großen auf der Stätte eines alten heidnischen Friedhofes gebaut. Jedenfall geht sie auf die Zeit vor 1516 (Jahr eines Umbaus) zurück, möglicherweise sogar auf das 13. Jahrhundert.  Besonders erwähnenswert ist die Orgel; sie wurde 1747 von Johann Christoph Zuberbier aus Körhen gebaut und 1862 nach hier gebracht.
         Die Gemeinde besaß im 19. Jahrhundert einträgliche Holzungen und einen Steinbruch im Elm. Bis heute ist ein Steinbruch erhalten, in dem viele Fossilien gefunden werden. An der Wabe standen um 1800 drei zum Dorf gehörende Mahlmühlen. Bei der Wassermühle in Erkerode handelt es sich um eine solche mit Mahl- und Schrotgang, die bis etwa 1975 in Betrieb war. Das Wasserrad dient neuerdings zur Stromerzeugung und versorgt den Haushalt von Harald Kunze mit Energie. Am Pfingstmontag, 31. Mai 2004 schrotet die Mühle nach ehrenamtlicher Restaurierung und fast 40 jähriger Ruhepause zum ersten Mal wieder. Bei der Renovierung eines Hauses fand man im Jahre 1983 bestätigt, was alte Erkeröder überliefert hatten: einen Wildkeller der Kommende Lucklum, der die herzögliche Küche in Braunschweig versorgte. Niemand weiß genau, warum die Ordensherren ihren Wildkeller hier angelegt und durch das in eine Knagge eingeschnitztes Deutschritterkreuz gekennzeichnet haben.
         Seit der Gebietsreform 1974 besteht die Gemeinde aus den Ortsteilen Erkerode und Lucklum. Das Gemeindewappenmit seinem Tatzenkreuz in silberner Spitze vertritt die durch die Kommende geprägte Geschichte. Das Mühlrad steht für die einst sechs Mühlen beider Ortsteile und das Ammonshorn als Leitfossil nördlicher Kalksteinvorkommen spricht dür sich selbst.

Wabe Erkerode

Wo sich die Wabe durchs Dorf schlängelt, beginnen viele Elm-Wanderungen
Erkerodegehört zu den wenigen Dörfern, die sich ihren reizvollen ursprünglichen Orts-Charakter haben bewahren können. Der alte Teil des Dorfes, das als "Erikeroth" im Jahr 1175 erstmals urkundlich erwähnt worden ist, zieht sich wie seit Jahrhunderten an der Wabe entlang. Die jüngeren Ortsteile liegen dagegen am westlichen Elmrand, wobei die Hanglage einen herrlichen Rundblick ins braunschweigische Land gestattet. Der schmale Ostzipfel dieses Dorfes im oberen Wabetal gehört zum Landschaftsschutzgebiet Reitlingstal und ist ein beliebter Ausgangspunkt für Elm-Wanderungen, Spaziergänge und Mountain Bike-Touren.      BZ, 14.06.02
 

 

 

 

Burg Esbeck 2005Burg Esbeck 2005Burg Esbeck 2005

 

 

 

 

 

 

ESBECK , nördlich von Schöningen, am Tagebau gelegen, wird 1179 erstmals als “Asbike” erwähnt. Die jetzigen Gebäude der Burg gehen größtenteils auf das 18. Jahrhundert zurück. Man geht allerdings davon aus, dass die Burg ursprünglich zwischen 1150 und 1200 durch die Herren von Esebeck als Wasserburg, etwa gemäß dem noch heute sichtbaren Grundriss, erbaut wurde. 1260 verkaufte Ludolf von Esebeck seinen Stammsitz an Bischof Volrad von Halberstadt, der ihn 1263 an den Markgrafen Johann von Brandenburg verpfändete. 1322 verlieh Bischof Albrecht das Anwesen an seine Base Agnes, die wiederum in zweiter Ehe Herzog Otto von Braunschweig heiratete. Wenig später ging Burg Esbeck ganz in das Eigentum der Braunschweiger Herzöge über. Nach dem Bau der Burg in Schöningen 1347 verlor der Bau an Bedeutung und wurde verpfändet, zunächst an Adlige, dann an die Stadt Braunschweig. Am Südende der Wirtschaftsgebäude gab es die Burgkapelle "St.-Johannes der Täufer”, die ausschließlich den Burgbewohnern diente. Sie verlor während der Reformation an Bedeutung und wurde 1850 zum Pferdestall umgebaut. Seine edle Herkunft kann dieser aber bis heute nicht ganz verleugnen. JMewes

Wappen EvessenEVESSEN ,an der alten Heerstraße von Braunschweig nach Magdeburg gelegen, war, nach Bodenfunden zu urteilen, schon vor etwa 5000 Jahren besiedelt. Urkundlich ist der Ort als “Curtis Hebesheim” - Heim des Hebo - erstmals 938 erwähnt worden. Otto I. schenkte 965 die alte fränkische Königsburg dem Moritzkloster in Magdeburg, 1351 gehörte der Klosterhof dem Kreuzkloster in Braunschweig. Wegen der schwierigen Böden wurden die späteren Siedlungen im Volksmund “Hungersdorf” genannt. 
         Spuren des fränkischen Königshofs Im Jahre 1955 gelang der Nachweis eines Bergfrieds, der auf einer Anhöhe gestanden haben muss und eben diesem Königshof zugeordnet wird. Etwa acht Meter nördlich der Kirche ließ Hans Schulz, damals Leiter der Geschichte des Braunschweiger Landesmuseums, eine Grabung vornehmen, die alsbald das vermutete Mauerwerk zutage förderte: in 1,40 m Tiefe stieß man auf eine 1,45 m starke Mauer aus Kalk- und Ducksteinquadern. Bis zu diesem Zeitpunkt war dessen Lage im wüsten Ackerhof des Kreuzklosters zu Braunschweig vermutet worden, der über eine  ´
stenene Kemenathe ´ im Stile der Wachtürme am ´Limes Romanus ´ verfügte.
          Die alte Kirche : Die romanische Wehrkirche wurde vermutlich auf der befestigten Wehranlage (curtis) errichtet. Um 1200 erfolgte die Aufstockung des Turmes und ungefähr 100 Jahre später die Einwölbung des Chores. Der Choranbau wird in die Zeit um 1500 datiert und fällt wohl mit der Beseitigung der romanischen Apsis zusammen.  Im 16. Jahrhundert entstanden Wandgemälde über die zehn Gebote mit niederdeutschen Spruchbändern. Eine der beiden noch erhaltenen Darstellungen warnt die Menschen vor unmäßigem Kartenspiel, unziemlichen Reden und leichtfertigen Schwüren. Aber stärker noch als die beiden Wandbilder beeindruckt das Kreuz über dem Altar. Zwei alte Grabsteine an der äußeren Kirchenmauer wirken mit ihren Inschriften wie ein aufgeschlagenes Geschichtsbuch dieses Ortes und sind zugleich Zeugnis eines tragischen Lebens:

    Agnas Lucia Blocks gebohrene Meyerinne des Wohledlen Herrn Johann Daniel Blocks - Fürst Brauns. - Lüneb. bestalten Landvoigts des Gerichts Evesen. Ins elfte Jahr liebgewesene Ehegattin. So den 11. Jun. 1681 zu Braunschweig gebohren, den 15. April 1700 ihn copuliret. V Kinder zur Welt gebracht. Bey dem VI. aber den 23. Mai 1711 sambt der Frucht seelig verschieden Ihres Alters 29 Jahr elf Monate und 12 Tage." 

Im Jahre 1714 heiratete Landvogt Blocks abermals. Die zweite Ehefrau schenkte ihm sieben Kinder und ist bei der Geburt des letzten im Alter von 31Jahren gestorben.


 

         Tumulus: „Es ist beruhigend zu wissen, dass es bei allem Forscherdrang in unserer Zeit Wissenschaftler gibt, die Ehrfurcht und gefühlsmäßige Einstellung  für wertvollere Schätze halten als eine neue Nummer in einem Museumskatalog, die vielleicht eine zerbrochene Urne mit Aschenrosten und einigen Bronzebeigaben umfasst", heißt es in einer Chronik. Man muss schon etwas von der Geschichte Evessens im Landkreis Wolfenbüttel wissen, um nicht im schnellen Auto in der Kurve auf dem Wege in den Elm an dem Wahrzeichen dieses Ortes vorbeizurauschen. Sagen und Legenden ranken sich um das Wahrzeichen Evessens, den die Altvorderen ”dat Hoch” nannten. Ein Riese sei vom Elm dahergekommen, mit dicken Kluten an den Stiefeln. Er riss einen Baum aus, um die Sohlen von den Kluten zu säubern. Den Lindenbaum steckte er in einen der Erdklumpen. Das ist nun der Hügel mit der dicken Linde obenauf.
          Hinter vorgehaltener Hand flüstern sich die Frauen zu: ”Wenn du einen Nagel auf deinen kranken Zahn legst und dann in den Baum schlägst, vergehen die Schmerzen.” Otto Schütte überlieferte sogar den Spruch, der bei solcher Pein zu murmeln war:
Nagel, ick klage dick, min tan de plaget mik in mik vergeilt - in dik bestreit, dat mik sin lewe nistwedder angeit!". Noch heute hat Evessen keinen Zahnarzt
         Leuchtende Augen bekommen die Zuhörer, wenn erzählt wird, dass unter dem mächtigen Hügel ein Fürst begraben liegen soll - in einem goldenen Sarge. Es wird auch berichtet - und das ist eine Tatsache - dass unter der Linde das Voigteigericht Recht sprach. In Rechnungen des Braunschweiger Domstiftes werden schon 1347 die Evesser Gerichtsverhandlungen erwähnt. Aufgehoben wurde das Gericht erst 1808 durch König Jerome. In Venturinis Buch über das Herzogtum Braunschweig heißt es 1826: „Der Baum, worunter das Vogteigericht gehalten wurde, ist noch zu sehen." Verhandelt wurden Fragen des Nachbar- und Familienrechts, darunter Holzdiebstähle, sowie Streitigkeiten und Tumulus EvessenHandgreiflichkeiten unter den Dorfbewohnern. Auch wurden Verkäufe in althergebrachten Formen als rechtens anerkannt. Der Verkäufer legte symbolisch die Hand an den Hut des Richters, der Käufer fasste ebenfalls den Hut, um ”Besitz zu ergreifen”. Nicht zur Verhandlung erschienene Parteien mußten zehn Groschen Strafe zahlen, ”dies gehört dem Gericht zu vertrinken”. Vermutlich hatte man in damaliger Zeit in ”Evingsen” mehr Möglichkeiten als heutzutage ”zu vertrinken”.

    Im Zuge der Enträtselung des Hügels erkannte schon 1745 Pastor Johann Friedrich Faicke, dass es sich auch bei diesem Hoch um ein vorgeschichtliches Grab handeln müsse. In diesem Zusammenhang ist ein Aufsatz in den ”Braunschweigischen Anzeigen” vom 16. Januar 1745 sehr aufschlussreich. Danach wird der Evesser Tumulus für ein Fürstengrab gehalten, das aus der frühen Bronzezeit (1800 bis 1600 vor Christi Geburt) oder sogar aus der Jungsteinzeit (4000 bis 2000 v. Chr.) stammen kann. Möglicherweise ist er aber auch wie andere Grabhügel über längere Teiträume immer wieder als Grabstätte aufgesucht worden, so dass seine heutige Gestalt das Ergebnis langandauernder Prozesse ist. Das Alter der Linde auf dem Hügel wird auf mehr als 800 Jahre geschätzt. Der Baum wurde 1944 zum Naturdenkmal erklärt. Seine Rinde hat viele Mensuren. Der ausgehöhlte und zum Teil morsch gewordene Stamm wurde von Baumchirurgen imprägniert, das Innere der Linde dabei aber nicht etwa mit Zement ausgegossen, sondern hohl gelassen, um, so die Sachverständigen, die Adventivwurzeln nicht zu schädigen, die der Baumriese in zähem Selbsterhaltungstrieb von oben her durch den hohlen Stamm getrieben hat. Die Krone wurde durch mehrere Anker gesichert, die kleineren Öffnungen durch ”Plomben” verschlossen, größere durch Maschendraht geschützt. Das war nötig, um der Dorfjugend den Zugang in das Innere der Linde zu versperren. Es wird berichtet, dass bei Rauchversuchen das Innere des Baumes einmal in Brand gesteckt wurde und die Feuerwehr eingreifen mußte. Die Linde hat die Stürme, ob die des Wetters oder der Geschichte, überlebt, und die Verjüngungskur ist ihr sichtlich gut bekommen. Man hofft, dass der Baum noch einige Jahrhunderte standfest bleibt  JMewes

Ursprünglich ware in der Nachbarschaft zwei weitere, ebenso große Grabhügel (“Kleines Hoch” und “Thies-Hoch”) vorhanden, die im 18. Jh. abgetragen wurden. Beim Graben im Kleinen Hoch wurde 1745 eine Urne, vermutlich eine Nachbestattung, gefundent Ein Augenzeuge berichtet:   

      

Ich habe schon seit einigen Jahren vermutet, dass diese Hügel sehr alte Begräbnisse der Heyden seyn müssten, den Beweis aber erst am verwichenen 14. November gefunden, indem ein an dem Kleinen Hoch roten Sand suchender Bauer zwey....gegeneinander gerichtete Steine erblickte, welche er für ein Zeichen eines darunter verborgenen Schatzes gehalten, mithin die eigentliche Beschaffenheit der Sache durch tieferes Nachgraben gesucht zu erforschen. Nachdem ich  ihn nun zu mehrerem Fleiße ermunterte, kamen noch mehr Arbeiter hinzu, so mit vereinten Kräften den Schatz zu erlangen sich bemühten, in welcher Begierde sie durch die Ausgrabung großer Steine gestärkt wurden, welche zwar unbehauen, aber doch so gesetzt und gelegt waren, dass ein rundes Gewölbe formiret. Als sie nun auch einen spitzigen und über zwey Ellen langen recht auf die Spitze des Gewölbes perpendikulariter in die Höhe gerichteten Stein antrafen, war es mit ihrem Gemüthe bereits gemacht, dass sie den Topf mit dem Geld bald würden finden, als sich zumal auch verschiedene große Kröten von besonders grünbunter Farbe hervorgaben, welche der gemeine Aberglauben zu Bewahrern unterirdischer Schätze pflegt anzugeben, aber ich wurde in meinem Gedanken gar bald begestigt, als ich unter dem losgebrochenen Gewölbe Asche und Kohlen erblickte, doch nicht mehr bedauerte, als dass die Urne, deren Hals enge der Bauch aber rund unten kugelförmig zugegangen seyn muss, als ich aus de Stücken zu schließen, zerbrochen, in deren Scherbenn ich nebst der Asche verbrannte Knochen und einen Backenzahn eines Menschen gefunden, welche ich mit Fleiß zusammenlas und mit nach Hause nahm.   

Ziegenhof Evessen

Evessen: Pfarrhaus

Obstbausiedlung: Artefakte

Es lohnt sich, in Evessen zu verweilen, den Schlüssel für die Kirche beim Küster zu erbitten, die Grabstein-Inschriften an der Kirchenmauer zu studieren und den Lindenhügel zu besteigen. Außer dem Tumulus und der Kirche ist die alte Bausubstanz der Gebäude charakteristisch für den Ort. Unter anderem steht ein Laubengang aus Holz am Papenberg 4 unter Denkmalschutz, der Ende des 18. Jahrhundert erbaut wurde. Der Hof Mumme, ein typischer Steinquaderbau, wurde zwischen 1825 und 1850 errichtet. Ebenfalls in Schmuckstück aus dem 18. Jahhundert ist das Pfarrhaus, Sitz der Pfarrgemeinde Evessen mit den Ortschaften Hachum, Gilzum, Kneitlingen und Ampleben.
         Durch die reizvolle Elmrandlage bieten sich auch verlockende Wandermöglichkeiten in der freien Landschaft. Zwei Parkplätze im Siedlungsbereich, direkt am Waldrand, liegen günstig am ausgewiesenen Wanderwegenetz im Naturpark. Das Reitlingstal, die Perle des Elms, ist von hier aus sowohl zu Fuß, als auch mit Fahrrad oder Auto schnell zu erreichen.

Obstbausiedlung: Asseblick

Obstbausiedling: Asseblick

 

Evessen: “Obstbau-Siedlung - diese wurde durch Siedler nach dem zweiten Weltkrieg erschlossen, als die Braunschweigische Siedlungsgesellschaft auf dem ehemaligen Exerzierplatz bei Evessen mehreren Flüchtlingsfamilien eine neue Existenz ermöglichte: 1950 wurde mit dem Bau von 23 Haupterwerbs- und 12 Landarbeitersiedlungen im Obstbau begonnen. Die Wohngebäude entstanden mit erheblicher Eigenleistung. In den folgenden Jahren pflanzten die Siedler 65.000 Obstbaume und Beerenstraucher. Die ersten Jahre waren schon sehr hat und nicht alle Betriebe konnten auf die Dauer bestehen. Von den ursprünglich 23 Haupterwerbsbetrieben arbeiten jetzt noch vier Betriebe im Vollerwerb und fünf im Nebenerwerb. An diese schweren Anfangsjahre erinnert seit Oktober 2006 ein Gedenkstein (rechts). Die Erzeugerpalette ist heute sehr vielseitig: Edelobst in vielen Arten, Obst und Gemüse im biologisch dynamischen Anbau.
         Am Südhang des Elms gelegen, ist das Gebiet zu allen Jahreszeiten, besonders aber im Frühjahr einen Besuch wert. So weit das Auge reicht, präsentiert sich dem Wanderer die Landschaft als Blütenmeer. Damit nicht genug, auch der Weitblick über die Asse, zum Harz mit dem alles überragenden Brocken, die Salzgitter-Berge, den Oder sowie die Städte Wolfenbüttel und Braunschweig wird zum Erlebnis. Ausgangspunkt für diesen Spaziergang und die FEMO-Pfade “Reitlingstal” ist der Parkplatz am “Markmorgen” oberhalb der Obstbausiedlung. Hier der Überblick:

FEMO-Pfade “Reitlingstal” seit dem 24.10.2006

Route 1 - Reitlingstal: Quellgebiet der Wabe / Pirschgang Herzberger Grund (2) /
Bachschwinde in der Teufelsküche (4) / alter Gipsbruch (5)

Route 2 - Vorwerk, Wurtgarten (6) und Krimmelburg (7)

Route 3 - Rund um den Evesser Berg: Brunkelburg (5) / Naturreservat Kuxberg (5) /
Steinbruch Markmorgen und Trochitenkalk (10) / ostfälische Hügellandschaft und Harzblick (11)

Route 4 - Ampleber Kuhlen (12) / Eilumer Horn (13) / Steinkammergrab im Adamshai (1
4)


soeben eröffnet!

Harz-Gebiet                         http://Elm-Asse-Kultur.de                         Sachsen-Anhalt

juergenbode@t-online.de

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